Millionen-Investitionen in Schermbeck Wie soll die Grundschule künftig aussehen? Drei Varianten stehen zur Auswahl

Schermbeck · Der Schermbecker Schulausschuss hat eine Entscheidung, wo Grundschüler künftig an der Weseler Straße unterrichtet werden sollen, auf den 20. Juni vertagt. Denn noch gibt es viele Fragen zu den im Ausschuss vorgestellten drei Planungsvarianten.

Bei den Varianten 1.a und 1.b werden die Flächen A benötigt, für Variante 2 die Flächen B.

Bei den Varianten 1.a und 1.b werden die Flächen A benötigt, für Variante 2 die Flächen B.

Foto: Helmut Scheffler

  Wer die Wahl hat, hat die Qual. Dies zeigte sich auch am Donnerstag in der Sitzung des Schermbecker Schulausschusses.

Dreieinhalb Jahre hat es gedauert, bis sich der Ausschuss mit der Bildung eines zentralen Schulstandortes an der Weseler Straße auf der Basis eines Planungsbüros befassen konnte. Architektin Florence Verspay von der Hausmann Architektur GmbH in Aachen stellte in der Sitzung den „Schulbauberatungsprozess für die Grundschule Schermbeck im Rahmen der Zusammenführung beider Teilstandorte“ vor.  Die 80-seitige Dokumentation kann auch auf der Homepage www.schermbeck.de eingesehen werden, wenn man die Sitzungsvorlage vom 1. Juni aufruft.

Am 9. Oktober 2019 hatte der Gemeinderat die Verwaltung beauftragt, einen Neubau an der Weseler Straße bezüglich der Kosten durch ein Fachplanungsbüro überprüfen zu lassen.  Eine fast zweijährige Verzögerung der Planungen entstand durch die Bürgerinitiative „Zwei Grundschulen für Schermbeck“. Sie wollte ein Bürgerbegehren starten. Das scheiterte, weil der Gemeinderat die Unzulässigkeit feststellte. Die  Bürgerinitiative klagte beim Verwaltungsgericht mit der Folge, dass während des Verfahrens keine weiteren Planungsschritte unternommen werden durften, um eventuelle finanzielle Nachteile für die Gemeinde zu verhindern. Erst nach einem gerichtlichen Erörterungstermin am 2. Juli 2021 hat die Bürgerinitiative beim Verwaltungsgericht den Abschluss des Verfahrens beantragt.

Erst danach konnte mit der Schulbauberatung begonnen werden. In den Prozess waren unter anderem auch Eltern- und Lehrervertreter involviert. Schließlich wurden drei Varianten festgelegt.

Variante 1.a Bei dieser Variante bleiben das Hauptgebäude und der Pavillon erhalten. Die Sporthalle wird umgenutzt, das Forum erweitert, ein Lernhaus und eine Sporthalle neu gebaut.

Variante 1.b Bei dieser Variante bleibt das Hauptgebäude erhalten, die Sporthalle wird umgenutzt, der Pavillon rückgebaut, das Forum erweitert, das Lernhaus und die Sporthalle neu gebaut.

Variante 2 Diese Variante sieht vor, die Grundschule und die Sporthalle komplett neu zu bauen – und zwar auf dem Grundstück westlich des jetzigen Hauptstandortes.

Die einzelnen Varianten unterscheiden sich auch durch die Länge der Bauzeit. Die Varianten 1.a und 1.b  benötigen jeweils 36 Monate Bauzeit, die Variante 2 kann in 27 Monaten realisiert werden, heißt es.

Alle Grobkostenansätze wurden vom Planungsbüro ermittelt.  Die Variante 1.a kostet 26,2 Millionen Euro, die Variante 1.b 28,3 und die Variante 2  rund 32. Sie unterscheiden sich durch den unterschiedlichen Flächenbedarf. Bei den Varianten 1.a und 1.b werden jeweils etwa 5000 Quadratmeter  des westlich anschließenden Feldes zum bisherigen Schulgelände ergänzt. Bei der Variante 2 würde der komplette Schulbau westlich der jetzigen Schulfläche entstehen.

Wegen zu vieler noch offener Fragen zur Finanzierung, zur Verwendung der Baumaterialien der beiden Varianten 1.a und 1.b  und zur Verwendung der freiwerdenden Flächen bei der Variante 2 verzichtete der Ausschuss auf eine Entscheidung über die angestrebte Variante. Eine Vertagung auf die nächste Sitzung des Gemeinderates am 20. Juni wurde einstimmig beschlossen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort