Schermbeck Viele Ideen für eine lebendigere Kirche

Schermbeck · Mehr als 150 Mitglieder kamen am Sonntagnachmittag in die Schermbecker Ludgeruskirche, um dort Vorschläge zu machen, wie sich die Gemeinde in den nächsten Jahren entwickeln sollte.

 An mehreren Stellwänden konnten die Besucher in der Kirche die Angebote der Gemeinde beurteilen oder eigene Wünsche äußern.

An mehreren Stellwänden konnten die Besucher in der Kirche die Angebote der Gemeinde beurteilen oder eigene Wünsche äußern.

Die Katholische Kirchengemeinde St. Ludgerus arbeitet derzeit an einem Zukunftsplan (wir berichteten). Mehr als 150 Mitglieder der Pfarrgemeinde St. Ludgerus kamen am Sonntagnachmittag in das Gotteshaus, um an der Gestaltung dieses Planes mitzuwirken.

Wer das Gotteshaus durch das Hauptportal betrat, wurde von Pastor Klaus Honermann an einer Baustellenabsperrung begrüßt und musste dem Umleitungsschild an dem mit Flatterbändern abgesperrten Bereich vorbei in Richtung Altar folgen. Dort wurden wenig später die Besucher von Honermann und von der Pfarreiratsvorsitzenden Christine Wolf begrüßt. Die Münsteranerin Gabriele Haubner stimmte in einem poetisch-clownistischen Beitrag auf den Planungsprozess ein. „Herr, erleuchte unser Planen mit deiner Leichtigkeit“, leitete sie singend über zur Beteiligung der Besucher an den Gesprächen im Altarraum und in den beiden Seitenschiffen.

Dort waren mehrere Stellwände aufgestellt, an denen ein- bis zweiseitige Blätter auslagen mit einer Bestandsaufnahme dessen, was in den einzelnen Bereichen schon in der Ludgerusgemeinde angeboten wird. An jeder Stellwand stand ein Ansprechpartner aus den Reihen des Pfarreirates bereit, um Fragen zu beantworten.

Eine Stunde lang hatten die Besucher Gelegenheit, all das auf die Stellwände zu notieren, was ihnen als veränderungs- oder ergänzungswürdig erschien. An der Stellwand „Caritas/Soziales Miteinander“ wurden Vorschläge notiert, wie man auf jene Menschen zugehen kann, denen es nicht so gut geht „damit sie sich wahrgenommen und angenommen fühlen.“

Personen, die Flüchtlingsfamilien bei den Hausaufgaben ihrer Kinder unterstützen, wurden ebenso angeregt wie ein Besuchsdienst, der mit der Caritas-Sozialstation abgestimmt werden sollte. Auf die Hilfsangebote seitens der Pfarr-Caritas sollte immer wieder hingewiesen werden.

„Was gefällt mir an unseren Gottesdiensten? Was könnte lebendiger werden?“, wurde an der Stellwand „Gottesdienste und Gebet“ gefragt. „Neue Lieder vor dem Gottesdienst üben“ wurde gleich mehrfach empfohlen. Ein Schreiber regte Gesänge mit Bandbegleitung an. Gewünscht wurden eine Tafel mit dem Hinweis auf die im Gottesdienst zu singenden Lieder. Weitere Wünsche: Predigten ins Internet stellen, bei der Predigt lauter sprechen. Ein Schreiber sorgte sich um die Zukunft der Chöre.

An der „Ökumene“-Stellwand konnte man unter anderem folgende Anregungen lesen: „Gemeinsame Messfeier zusammen mit evangelischen Christen (mit Abendmahlsfeier)“, „Eventuell die Musikgruppe Drachenschorsch zum Wortgottesdienst einladen“, „Wenn bei uns ein Evangelischer zur Kommunion geht, sollte man darüber nicht tuscheln“, „Offene religiöse Gesprächsrunden unter fundierter Anleitung für Männer und Frauen“.

„Angesichts der demografischen Entwicklung, die für Schermbeck bis zum Jahre 2030 einen 80-prozentigen Zuwachs von Menschen über 80 Jahre voraussagt, wurden an der Stellwand „Leben mit alten und alleinstehenden Menschen“ folgende Vorschläge unterbreitet: ein gemeinsames Mittagessen in der Woche, Fahrdienst, Ausbau des Besuchsdienstes, Gottesdienste im Internet übertragen.

An der Stellwand „Ehrenamt“ bot jemand an, für die ehrenamtlichen Mitarbeiter zu kochen. Gesucht wurden Caritas-Sammler, ein Küster oder eine Küsterin. Angeregt wurde ein Jugendchor. Moniert wurde, dass es zu wenige Spielgruppen für Kinder bis drei Jahre gibt.

An der Stellwand „Familie“ wurden neben einem vielfach bescheinigten guten Angebot Familienmessen ebenso angeregt wie das Wiederaufleben des Kinderbibelmorgens, eine Zusammenarbeit mit den Kindertagesstätten, lockere Familiengottesdienste am Sonntagnachmittag und unterschiedliche Themenangebote zum Erleben von Gemeinschaft.

„Wir brauchen nicht nur Angebote, sondern eine Jugendmitbestimmung“, wurde an der Stellwand „Jugend“ vorgeschlagen. „Wir als Gemeinde sollten die Jugendverbände stärker in unsere Arbeit einbeziehen“, empfahl ein Schreiber. Empfohlen wurden auch ein Streetworker und ein Pastoralreferent“.

„Das war heute eine lebendige Kirche“, stellte Christine Wolf am Ende der eineinhalbstündigen Beteiligung der Besucher am Zukunftsplan fest, bevor ein Teil der Besucher den Tag im Pfarrheim ausklingen ließ.

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