Die Pläne liegen bereits vor Gemeinde will das Mahnmal in Altschermbeck renovieren

Altschermbeck · Das fast 70 Jahre alte Altschermbecker Ehrenmal soll nach den Plänen der Kiliangilde völlig neu gestaltet werden. Die Verwaltung hat grünes Licht gegeben, die Kosten betragen bis zu 200.000 Euro. Doch etwas bleibt auch erhalten.

 So sah der erste Bau des Altschermbecker Ehrenmals aus dem Jahre 1929 etwa 20 Jahre später aus. 1953 entstand das jetzige Ehrenmal, das nun erneuert werden soll.

So sah der erste Bau des Altschermbecker Ehrenmals aus dem Jahre 1929 etwa 20 Jahre später aus. 1953 entstand das jetzige Ehrenmal, das nun erneuert werden soll.

Foto: Helmut Scheffler

Das Altschermbecker Ehrenmal im Winkel zwischen Alter Dorstener Straße und Freudenbergstraße soll völlig neu gestaltet werden. Diesen Beschluss fasste der Gemeinderat in seiner vergangenen Sitzung mit großer Mehrheit. Die vier Mitglieder von Bündnis 90/Die Grünen votierten jedoch gegen das Projekt. Thomas Heiske von Zukunft Schermbeck enthielt sich zudem der Stimme. Die Gemeinde übernimmt die Planungen der Kilian-Schützengilde Altschermbeck vom 1. Juni und übernimmt auch die Antragstellung für das Förderjahr 2023 innerhalb der Förderkulisse „Städtebauförderung“.

Das erste Ehrenmal war am 27. Oktober 1929 seiner Bestimmung übergeben worden. Witterungseinflüsse und die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges setzten diesem Ehrenmal mächtig zu. Noch vor dem Ende des ersten Vierteljahrhunderts seines Bestehens wurde eine Neuanlage erforderlich. Das vom Architekten Ludwig Klein entworfene Denkmal wurde am 15. November 1953 feierlich eingeweiht.

Dieses 69 Jahre alte zweite Ehrenmal weist starke Mängel auf. Da der Untergrund des Südflügels (rechte Seite) nicht mehr ausreichend tragfähig zu sein scheint, droht ein Wegbrechen der Südseite. „Nach hausinterner Einschätzung ist ein kompletter Abbau und Neuaufbau die sinnvollste Lösung“, teilte der gemeindliche Mitarbeiter Berthold Schmeing mit. Diese Neubaumaßnahme „Ehrenmal Altschermbeck“ wurde verwaltungsseitig mit Kosten in Höhe von circa 180.000 Euro eingeschätzt. Unter der Berücksichtigung voraussichtlicher Kostensteigerungen wurde dem Planungsbüro für das „Integrierte Stadtentwicklungskonzept 2023-2030“ (ISEK) eine voraussichtliche Kostenhöhe von 200.000 Euro mitgeteilt. Das bedeutet eine rund elfprozentige Kostensteigerung.

Am 1. Juni 2022 hat die Kilian-Schützengilde Altschermbeck eine detaillierte Planung nebst Kostenplan eingereicht. Demnach betragen die Gesamtkosten rund 158.000 Euro. Auf Nachfrage hat der Vorstand der Kilian-Schützengilde Altschermbeck der Gemeindeverwaltung mitgeteilt, dass aufgrund der derzeitigen Lage ein gewisser Puffer in den Kostenhöhen berücksichtigt wurde. Seitens der Verwaltung wird dennoch ein Aufschlag von 2000 Euro empfohlen, sodass sich Gesamtkosten in Höhe von 160.000 Euro ergeben. Der von der Gemeinde zu erbringende 30-prozentige Eigenanteil beträgt 48.000 Euro. Der Rat hat beschlossen, diesen Betrag in den Haushalt 2023 einzubringen. Falls eine Umsetzung im Haushalt 2023 nicht möglich ist, sollen die Kosten in den Haushalt 2024 übernommen werden.

 Der Entwurf zeigt die Planungen für den oberen Bereich des neuen Altschermbecker Ehrenmals, welches den Neubau aus dem Jahre 1953 ersetzen soll.

Der Entwurf zeigt die Planungen für den oberen Bereich des neuen Altschermbecker Ehrenmals, welches den Neubau aus dem Jahre 1953 ersetzen soll.

Foto: Helmut Scheffler

Die Kilian-Schützengilde hat – wie auf dem Entwurf zu sehen ist – die gesamte Fläche rund um das Ehrenmal neu geplant. „Seitens der Verwaltung werden die Planungen begrüßt“, stellt Berthold Schmeing fest. Es sei der Gilde mit den Planungen gelungen, Altes zu bewahren und sich Neuem nicht zu verschließen.

Vom jetzigen Bestand beziehungsweise aus Zeiten der Errichtung des Ehrenmals werden lediglich die beiden Bänke mit den Löwenköpfen sowie die Soldaten-Statue erhalten und restauriert und in die neue Konzeption eingebunden. Die alten teilweise verwitterten Wandplatten mit den Inschriften der Verstorbenen der Weltkriege werden durch zehn Stelen ersetzt.

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