Neues Angebot in Schermbeck Caritas bietet Wohnungslosen Perspektiven

Schermbeck · Mit einer Info-Postkartenaktion möchte die Gemeinde Schermbeck zusammen mit der Caritas die Angebote der Wohnungslosenhilfe bekannter machen. Deren Anlaufstelle befindet sich im früheren Ecco-Hotel an der Maasenstraße.

 Bürgermeister Mike Rexforth, Tobias Krause (Flüchtlingshilfe) und Günter Mertesacker (Caritas) hoffen, dass die Angebote der Wohnungslosenhilfe in der Gemeinde bekannter werden.

Bürgermeister Mike Rexforth, Tobias Krause (Flüchtlingshilfe) und Günter Mertesacker (Caritas) hoffen, dass die Angebote der Wohnungslosenhilfe in der Gemeinde bekannter werden.

Foto: Klaus Nikolei

In Geschäften, Apotheken, Arztpraxen, im Hallenbad und natürlich auch im Rathaus wirbt die Caritas in diesen Tagen in Form von Info-Postkarten für ihr neues, niederschwelliges Hilfsangebot der Wohnungslosenhilfe. Auch wenn nirgendwo in der Gemeinde Obdachlose unter Brücken schlafen oder sonst im Ortsbild auftauchen, gibt es sie doch – die Menschen ohne festen Wohnsitz in der Gemeinde. Derzeit sind es fünf Männer und eine Frau, die in der Flüchtlingsunterkunft der Gemeinde an der Poststraße untergebracht sind.

Meist sind es psychisch Kranke, Haftentlassene, Alkohol- oder Drogenabhängige, die entweder an der Poststraße oder bei Freunden beziehungsweise Verwandten Unterschlupf gefunden haben oder auf einem der Campingplätze leben. Konkrete Zahlen gibt es allerdings nicht. Doch alle, die wohnungslos sind oder fürchten, demnächst ohne Bleibe zu sein, erhalten seit einigen Monaten Hilfestellungen bei der Caritas im ehemaligen Ecco-Hotel an der Maasenstraße 1-3. Hier haben am Mittwoch Schermbecks Bürgermeister Mike Rexforth und Vertreter des Caritasverbandes für die Dekante Dinslaken und Wesel ihr neues Konzept und die Infokarten vorgestellt.

Mike Rexforth ist dankbar für das Angebot der Caritas, mit der die Gemeinde seit dem Jahr 2015 eng zusammenarbeitet. Anlass war damals der Ansturm der Flüchtlinge auf die Gemeinde und die Frage, wie man die Asylbewerber vernünftig unterbringen könnte. „Für Außenstehende sieht es so aus, als sei in Schermbeck alles in Ordnung. Das ist es aber nicht. Denn auch bei uns gibt es versteckte Wohnungslosigkeit“, sagt Rexforth. Doch dieses Problem könne die Verwaltung nicht alleine lösen.

Mit Hilfe der Caritas gibt es mittlerweile zahlreiche Möglichkeiten, Betroffenen zu helfen. Beispielsweise stehen im Ex-Ecco-Hotel nicht nur mehrere Zimmer für Betroffene zur Verfügung. Im Erdgeschoss sind Tobias Krause, der Leiter der Flüchtlingshilfe Schermbeck, und sein Team Ansprechpartner. Ihnen zu Seite steht seit einigen Monaten auch Günter Mertesacker, der seit Jahren in Wesel in der Fachberatungsstelle für Wohnungslose tätig ist. Immer donnerstags von 9 bis 12 Uhr steht er als Experte für alle Fragen zur Verfügung und besucht Betroffene auch. Dabei ist es allerdings notwendig, die die Menschen auch bereit sind, Hilfe anzunehmen. „Und das tun nicht alle“, weiß Mertesacker aus mittlerweile fast 30-jähriger Berufserfahrung. Aber einige sind überaus dankbar für die Hilfe. Und so freut sich Mike Rexforth, dass die Zahl der in den Flüchtlingsunterkünften lebenden Wohnungslosen innerhalb weniger Monate von zehn auf sechs gesunken ist. Für den Bürgermeister ist das neue Hilfsangebot eine Antwort auf die Forderung von Bürgern, die in der Vergangenheit beklagt haben, dass für Flüchtlinge so viel getan werde, für in Not geratene Schermbecker aber nicht.

Wie lange die Wohnungslosenhilfe noch im früheren Ecco-Hotel zu finden sein wird, ist unklar. Denn im Laufe des Jahres wird die Caritas, wie berichtet, in das ehemalige Rathaus gegenüber der Verwaltung einziehen.

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