Schermbeck Schermbeck aus dem Nothaushalt

Schermbeck · Am Dienstag stellte Günter Hoppius den Etat 2013 vor. Demnach könnte Schermbeck in drei Jahren einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen.

 Gute Nachrichten: Der Kommunalbetrieb soll für den Unterhalt der Gemeindestraßen und Wirtschaftswege mehr Geld bekommen.

Gute Nachrichten: Der Kommunalbetrieb soll für den Unterhalt der Gemeindestraßen und Wirtschaftswege mehr Geld bekommen.

Foto: Malz

Es ist der letzte Haushalt, den Kämmerer Günter Hoppius (59) gestern Nachmittag im Rat der Gemeinde Schermbeck eingebracht hat. Und es ist ein relativ erfreuliches Zahlenwerk. Denn nach Jahren der Krise ist 2013 erstmals wieder Licht am Ende des Tunnels. Die positiven Schlaglichter heißen: Dadurch, dass dem Entwurf ein genehmigungsfähiges Haushaltssicherungskonzept beigefügt ist, ist Schermbeck 2013 nicht mehr Nothaushaltskommune. In drei Jahren könnte die Verwaltung der Politik sogar einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen. Zudem werden Schulden abgebaut. 13,96 Millionen Euro im Jahr 2013 — das ist der niedrigste Stand seit 17 Jahren. "Wir haben allen Grund zur Freude. Es fließt aber auch Wasser in den Wein", sagt Hoppius, der damit die Zahlen auf den 600 Seiten nicht schmälern, sondern relativieren möchte.

Denn der aktuelle Haushaltsentwurf basiert, wie Hoppius sagt, auf Orientierungsdaten des Landes. "Und diese gehen von einer Entwicklung aus, die trefflich bezweifelt werden kann", meint der Kämmerer und ergänzt: "Es wäre also völlig falsch, den Weg der Haushaltskonsolidierung zu verlassen." Heißt für Schermbeck wiederum: Für Wünsche finanzieller Art ist nach wie vor kein Spielraum.

Im Gegenteil: Hoppius bleibt seiner konservativen Linie treu. Dass er damit gut beraten ist, belegen die Zahlen: So steigen einerseits die Steuereinnahmen, andererseits sinkt der Schuldenstand. Das hat zur Folge, dass Hoppius auch 2013 die Steuern nicht erhöhen möchte. Einen neuen Kredit wird er auch nicht aufnehmen. Kassenkredite, die für die Gemeinde wie das Girokonto mit Dispo für einen normalen Bürger sind, habe es auch nur zeitweise gegeben. "Zur Überbrückung — falls wir mal auf die nächste Steuerzahlung warten mussten", sagt Hoppius.

Auch bei den Investitionen wird weiterhin vorsichtig gerechnet: 558 000 Euro möchte die Verwaltung für Baumaßnahmen ausgeben — unter anderem für den Ausbau der Straße Heggenkamp und die Erschließung des Dammer Feldes. Des Weiteren werden 454 000 Euro für die Umsetzung des Brandschutzbedarfsplanes und die Löschwasserversorgung benötigt. Beim Kommunalbetrieb werden die Ansätze für die Unterhaltung der Gemeindestraßen von 66 000 auf 150 000 Euro erhöht. Gleiches gilt für die Wirtschaftswege: Hier steigt der Planansatz von 70 000 auf 250 000 Euro.

(RP)
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