Schermbeck Italienische Sportwagen im Heisterkamp

Schermbeck · Alfa-Romeo-Fans der Sektion Ruhrgebiet West fuhren am Freitag nach Gahlen. Dort gab es viele alte Schätzchen, aber auch neuere Fahrzeuge zu bestaunen.

 Fans des italienischen Autotyps kamen in Gahlen voll auf ihre Kosten beim Bummel über den Parkplatz. Dort hatten die stolzen Besitzer ihre Fahrzeuge nebeneinander abgestellt.

Fans des italienischen Autotyps kamen in Gahlen voll auf ihre Kosten beim Bummel über den Parkplatz. Dort hatten die stolzen Besitzer ihre Fahrzeuge nebeneinander abgestellt.

Foto: Helmut Scheffler

Die meisten Schermbecker werden einen Alfa Romeo allenfalls aus Kinofilmen kennen, weil es beliebte sportliche Fahrzeuge in Actionfilmen waren und sind. Viele werden sich noch an den James-Bond-Film „Octopussy“ erinnern oder an den Film „Die Reifeprüfung“ aus dem Jahre 1967, in dem ein orangefarbener Alfa Romeo mit Dustin Hoffman nach der Entführung einer Braut in spe durch die Landschaft raste.

Am Freitagabend konnte man auf dem Gelände der Gaststätte „Zur Schwarzdrossel“ im Gahlener Heisterkamp gleich 20 Alfa Romeos italienischer Herkunft besichtigen. Sie gehörten den Mitgliedern des Stammtisches Bottrop innerhalb der Sektion „Alfaclub Ruhrgebiet West“, der im Oktober 1987 gegründet wurde. Einmal monatlich trifft sich der Stammtisch in Bottrop. Drei- bis viermal jährlich steht eine „Friday-Tour“ auf dem Programm.

Vor und nach dem Abendessen im Biergarten blieb den etwa 30 Besuchern reichlich Zeit, über ihre Lieblingsgefährte zu plaudern, sich gegenseitig über Neuerungen im Club-Leben zu unterhalten, sich Tipps für Reparaturen und für die Beschaffung von Ersatzteilen zu geben. Beim Bummel über den Parkplatz bot sich den Besuchern ein Open-air-Museum jener Fahrzeuge, die seit 1910 in Turin gefertigt wurden. Zwar wurden die ersten Rennwagen bereits im Jahre 1913 gebaut, aber die Blütezeit erlebte Alfa Romeo in den 1920er und 1930er Jahren. Guiseppe Farina und Juan Manuel Fangio verhalfen dem Alfa Romeo in den frühen 1950er Jahren gleich zweimal zum Weltmeistertitel.

Zu den ältesten Fahrzeugen gehörte am Freitag im Heisterkamp ein 48 Jahre alter Alfa Giulia 1600 aus dem Jahre 1970, mit dem Heinz Faltin aus Gelsenkirchen angereist war. Fahrzeuge dieses Typs wurden vor allem für den Export bestimmt. Weil ab 1300 von den Italienern eine Luxus-Steuer erhoben wurde, lieferten sie für den italienischen Binnenmarkt fast ausschließlich Fahrzeuge mit der Typenbezeichnung bis 1300. Das 1600er-Modell wurde berühmt, weil der Privatdetektiv Josef Matula ein solches Fahrzeug in der Fernsehserie „Ein Fall für zwei“ fuhr.

Sektionsleiter Marcus Austermann aus Recklinghausen steuerte einen Alfa Romeo, von dem nur 402 Exemplare hergestellt wurden. Austermanns Alfa Romeo trägt die Nummer 152 aus dem Jahre 1973.

Zu seinem Alfa Romeo GTV 6 konnte der Essener Thomas Priss gleich eine ganze Geschichte erzählen. Im 1983 erschienenen James-Bond-Actionthriller „Octupussy“ stahl Roger Moore auf einem Marktplatz in Süddeutschland einen Alfa Romeo GTV 6, um möglichst schnell eine Atombombe auf einem Luftwaffenstützpunkt entschärfen zu können.

Ein paar ganz junge Fahrzeuge standen auf dem Parkplatz im Heisterkamp. Der Bottroper Frank Groneberg steuerte einen roten Alfa Giulea, der im Mai 2018 auf den Markt kam. „Der hört sich einfach gut an“, schwärmte der Hertener Michael Tiefland vom Motoren-Sound des sechszylindrischen Alfa Brera von 2006, mit dem Martin Rickers aus Essen erschienen war.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort