Schermbeck "Schatzkammer vor der Haustür"

Schermbeck · Die "Neue Wildnis Dämmerwald" wurde offiziell eröffnet. Empfehlung des Försters: "Lassen Sie sich auf das Abenteuer Wildnis ein."

 Mit dem gemeinsamen Durchschneiden eines Bandes vor der Wildnisstation am Ende eines 2,6 Kilometer langen Rundweges eröffneten Ansgar Müller, Heinrich Bottermann, Heinrich Barkmeyer, Mike Rexforth, Martin Tönnes und Otto Pöll (v.l.) den Erlebnispfad.

Mit dem gemeinsamen Durchschneiden eines Bandes vor der Wildnisstation am Ende eines 2,6 Kilometer langen Rundweges eröffneten Ansgar Müller, Heinrich Bottermann, Heinrich Barkmeyer, Mike Rexforth, Martin Tönnes und Otto Pöll (v.l.) den Erlebnispfad.

Foto: Helmut Scheffler

Die Gummistiefel, mit denen sich Bürgermeister Mike Rexforth (CDU) vor nassen Füßen wie beim ersten Spatenstich am 20. November schützen wollte, waren diesmal nicht erforderlich, weil der letzte Regenschauer eine halbe Stunde vor der offiziellen Eröffnung des 2,6 Kilometer langen Rundwegs im westlichen Teil des 1500 Hektar großen Dämmerwaldes niederging. Zum Festakt kamen am Freitag etwa 150 Bürger zur Wildnisstation am Ende des Erlebnispfades, um Details über das NRW-Pilotprojekt "Neue Wildnis Dämmerwald" zu erfahren. Als Moderator konnte Otto Pöll, der Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein, mehrere Behördenvertreter begrüßen.

Staatssekretär Heinrich Bottermann vom NRW-Umweltministerium erläuterte die Zielsetzung des Projektes. Das Gebiet liefere eine gute Übersicht, wie das Leben in der Natur funktioniere. "In der heutigen Gesellschaft", so Bottermann, "haben nicht mehr alle den Überblick über den Ablauf des natürlichen Wachstumsprozesses". Insofern sei es gut, dass die "Neue Wildnis Dämmerwald" im Verlauf der nächsten Jahrzehnte zeigen werde, wie sich der Prozess des Wachsens ohne Einfluss des Menschen entwickelt. Das Pilotprojekt befinde sich in einer wichtigen Region am Übergang zwischen dem Ruhrgebiet, dem Münsterland und dem Niederrhein, beurteilte Martin Tönnes als Mitarbeiter des Bereiches Planung innerhalb des Regionalverbandes Ruhrgebiet (RVR) die Bedeutung für die Bevölkerung

. Den Hauptteil der Gesamtkosten in Höhe von 380 000 Euro trug mit 60 Prozent das europäische Leader-Programm; der Rest übernahm die Forstverwaltung. Das Planungsbüro "cognitio" aus dem nordhessischen Niedenstein übernahm die Planung. Die Bedeutung des Waldes für den Menschen stand im Mittelpunkt des Grußwortes, das Heinrich Barkmeyer als stellvertretender Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz zum Festakt beisteuerte. Der Wald diene als Luftfilter und Rohstofflieferant, sei Arbeitsplatz für Menschen und Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere, Forschungsgebiet für alle, die sich mit Ökosystemen befassen und insgesamt eine Schatzkammer vor der Haustür. Der Wald ermögliche den Menschen eine gute Entspannung und sei ein geeignetes Mittel gegen Depressionen. "Lassen Sie sich auf das Abenteuer Wildnis ein", empfahl Barkmeyer den Zuhörern. Viele machten sich dann tatsächlich auf den Weg - in den Wald hinein.

(hs)
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