RVR verschont beide Stadtteile Kein Kies-Abbau in Obrighoven und Lackhausen

Wesel · Die beiden Stadtteile tauchen im Plan des Regionalverbandes Ruhr (RVR) nicht mehr auf. Das wertet SPD-Chef Ludger Hovest auch als persönlichen Erfolg. Welche Pläne der Politiker für andere Flächen in Wesel vorschlägt.

 Obrighoven und Lackhausen stehen nicht mehr auf dem Auskiesungsplan, eine Erweiterung bei Ginderich (Bild) allerdings auch nicht.

Obrighoven und Lackhausen stehen nicht mehr auf dem Auskiesungsplan, eine Erweiterung bei Ginderich (Bild) allerdings auch nicht.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der frisch überarbeitete Entwurf des Regionalplans löst die unterschiedlichsten Reaktionen aus. Während in Kommunen auf der linken Rheinseite Bestürzung über die Ausweisung von Auskiesungsgebieten herrscht – allein in Alpen sollen 222 Hektar angegraben werden –, wird in Wesel geradezu gejubelt. SPD-Fraktionsvorsitzender Ludger Hovest jedenfalls wertet es als gute Nachricht, dass Obrighoven und Lackhausen in dem Planwerk des Regionalverbandes Ruhr (RVR) nicht mehr auftauchen.

Dass die Behörde die Stadtteile verschonen will, schreibt Hovest auch seinem persönlichen Einsatz zu. Zwei Jahre, sagte er am Freitag im Gespräch mit unserer Redaktion, habe er jede Möglichkeit genutzt, um auf einen Sinneswandel zu pochen und unter anderem mit Bürgermeisterin Ulrike Westkamp eine Änderung herbeizuführen. In diesem Zusammenhang versteht Hovest es „bis heute nicht“, dass er von den Weseler Grünen seinerzeit angefeindet worden sei, sich früh die Informationen über die ursprünglichen Pläne besorgt zu haben.

Dass es in Wesel kaum Befürworter von Auskiesungen in Obrighoven und Lackhausen geben dürfte, steht außer Frage. Gleichwohl gehört es zur Historie, dass der später wegen des gescheiterten Erstentwurfs geschasste grüne RVR-Chefplaner Martin Tönnes mit voller Absicht die hochsensiblen Stadtteile in den Plan gebracht hatte. Eben damit die Menschen sich dort aufregen.

Das scheint nun passé zu sein, doch ganz zufrieden ist Hovest nicht. Denn die ins Auge gefasste Erweiterung der Hülskens-Abgrabung Pettenkaul bei Ginderich ist ebensowenig aufgenommen wie die ehemals für ein (Atom-)Kraftwerk vorgehaltene Fläche Vahnum in Bislich. Dass letztere eine wertvolle Naturschutzfläche sein soll, hält der SPD-Chef für einen Witz. Dort seien nur Wiesen, Mais und Gülle.

Hovest verfolgt den Ansatz, dort auszukiesen und die Fläche dann für den Hochwasserschutz und die Natur herzurichten. Als Vorbild dient der Lippe-Mündungsraum, der heute „ein nationales Vorzeigeobjekt“ sei. Die Pettenkaul-Erweiterung schreibt er noch nicht ab. Darüber müsse man noch mal reden, denn sie sei prädestiniert zur Entschärfung anderswo aufgetretener Konflikte, so der SPD-Chef.

(fws)
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