Hocherfreut ist Kohls, dass gerade der erstmals angebotene Bildungsgang Ingenieurwissenschaften so gut angenommen wird. "Es liegen uns schon mehr als 50 Anmeldungen vor – vor allem von Realschülern aus der Region. Keine andere der zehn Kollegschulen, die landesweit an dem Pilotprojekt teilnehmen, haben so viele Anmeldungen wie wir", freut sich Kohls.

Schwerpunkte des Unterrichts in dem neuen Bildungsgang sind die Fächer Elektro- und Bautechnik sowie Maschinenbau. "Alle erwerben nach drei Jahren die Allgemeine Hochschulreife. Die Abiturienten können damit zwar hinterher alles studieren, doch natürlich sind sie prädestiniert für einen Ingenieur-Studiengang", so Kohls.

Auf die Frage, was seine Schule so erfolgreich mache, erklärt der Schulleiter, dass sie "einfach gute Arbeit leistet". Und die wird von Eltern immer mehr honoriert, "indem sie auch Geschwisterkinder zu uns schicken." Außerdem habe sich das vor Jahren entwickelte Säulenmodell bewehrt. "Bei uns können junge Leute ohne jeden Qualifikationsvermerk die höhere Berufsfachschule besuchen. Und wir stellen fest, dass es immer mehr Durchstarter gibt, die nach der Fachhochschulreife die zwölfte Klasse des beruflichen Gymnasiums besuchen und unser Kolleg mit dem Abitur verlassen", freut sich der Schulleiter.

Klagen über zu wenig Fachlehrer im Kollegium sind von Kohls nicht zu hören. "Klar ist es schwierig, Lehrer im naturwissenschaftlichen Bereich zu bekommen. Aber man muss auch neue Wege beschreiten, um gute Leute zu bekommen." So gebe man zwei FH-Absolventen die Möglichkeit, noch ihren Master in E-Technik zu machen und parallel dazu zu unterrichten.