RP-Serie „Engel im Alltag“ (Teil 9) Zwischen Kabel löten und Kohlrouladen

Wesel · Ohne sie geht es nicht: Elke Feldmann hält ihrer Familie den Rücken frei, ist immer zur Stelle – im Familienbetrieb und auch zu Hause.

 Für ihre bedingungslose Unterstützung sind Marvin Feldmann und seine Verlobte Madeleine Wienegge (l.) Elke Feldmann unendlich dankbar.

Für ihre bedingungslose Unterstützung sind Marvin Feldmann und seine Verlobte Madeleine Wienegge (l.) Elke Feldmann unendlich dankbar.

Foto: Maren Könemann

Wo sie ist, ist es schön – daran lässt Madeleine Wienegge keine Zweifel. Wo sie ist, da ist alles geregelt, denn sie packt überall mit an, ist stets zur Stelle. Wo sie ist, da fühlt man sich wohl, denn sie kümmert sich liebevoll. Wo sie ist, scheinen Sorgen für einen kleinen Moment auszusetzen – denn Elke Feldmann ist ein Engel im Alltag.

„Als ich sie vor fast sechs Jahren kennengelernt habe, da war es für sie so selbstverständlich, dass ich bei ihr zu Hause bin“, erinnert sich Madeleine Wienegge. Damals hatte die heute 27-Jährige ihren zukünftigen Ehemann Marvin Feldmann gerade erst kennengelernt – und schon war Wesels jüngste Ratsfrau Teil der Familie, wurde mehr als herzlich aufgenommen. „Ich war quasi direkt adoptiert“, scherzt sie.

Inzwischen wohnt das frisch verlobte Paar gemeinsam mit Elke Feldmann, ihrem Mann Rolf und den drei amerikanischen Collies Fly, Mats und Ike im Zweifamilienhaus in Wesel. Gemeinsam führt die Familie die Firma Sound Light & Design Veranstaltungstechnik mit Sitz in Hamminkeln.

Dort packt Elke Feldmann oft mit an. „Einen Tag, an dem Elke nicht fragt, ob sie helfen kann, den gibt es nicht“, sagt Madeleine Wienegge, die sich in der Firma unter anderem um die Buchhaltung kümmert. Ob Auf- oder Abbau bei Veranstaltungen – wie neulich beim Nikolausmarkt in Wesel –, ob Kabel löten, einrollen oder sortieren: „Auf Elke ist einfach Verlass“, weiß Wienegge. Und wenn die Arbeit getan ist, dann lädt Elke Feldmann auch mal das ganze Team zu sich nach Hause ein. Manchmals sind bis zu 15 Männer zu Gast. Getreu dem Motto: „Wer arbeitet, der muss auch essen.“ Besonders beliebt sind Elke Feldmanns Mini-Wirsing-Kohlrouladen. Gut möglich, dass die kleinen, herzhaften Snacks der Grund für die heimeligen Gefühle von so manchem Mitarbeiter sind. „Ein Azubi sagte uns mal, dass er bei uns nicht nur einen Arbeitsplatz, sondern auch eine zweite Familie gefunden hätte“, erzählt Marvin Feldmann mit einem Lächeln.

Dass seine Mutter nicht nur der Firma, sondern auch ihm und seiner Verlobten immer den Rücken frei hält, wissen die beiden nicht nur während der Arbeit zu schätzen. Ohne Elke Feldmanns selbstlose Unterstützung wäre der Umzug ins gemeinsame Haus beispielsweise kaum möglich gewesen. „Sie hat sehr viel Zeit Zuhause verbracht, damit unsere Handwerker arbeiten konnten“, weiß Madeleine Wienegge noch. Auch hier habe sie natürlich selbst mit angepackt, wo immer sie konnte. Und auch als es ihrer demenzkranken Schwiegermutter sehr schlecht ging, hat sich Elke Feldmann liebevoll gekümmert. Erst, so erzählt Madeleine Wienegge, habe Elke Feldmann die Seniorin zu Hause gepflegt, später dann sie mindestens zwei Mal am Tag ins Pflegeheim gefahren, um für die Schwiegermutter da zu sein.

Bei so viel Lob muss Elke Feldmann, die von ihrer Familie wegen ihrer scheinbar endlosen Energie gerne „Speedy“ genannt wird, peinlich berührt zur Seite schauen. „Aber das ist doch selbstverständlich“, sagt die 55-Jährige bescheiden. „Ich mache jeden Tag das, was eben so ansteht.“ Dass ihr täglicher Einsatz für die Familie, die Firma oder manchmal auch für Fremde meist die hundert Prozent übersteigt, scheint ihr nicht immer bewusst zu sein. „Sie ist viel zu bescheiden. Man hat den Eindruck, dass sie immer wunschlos glücklich ist“, sagt Madeleine Wienegge. Ein Grund mehr für Marvin Feldmann und sie, dankbar für ihren persönlichen Engel im Alltag zu sein. Denn was für Elke Feldmann selbstverständlich ist, ist für die ganze Familie jeden Tag aufs Neue ein Geschenk. „Man kann ihr gar nicht genug danken“, findet Wienegge.

Doch was macht die „Familienmanagerin“ und Powerfrau Elke Feldmann, wenn sie mal nicht für andere da ist? „Ich stricke sehr gerne, momentan hauptsächlich Schals. Oder ich lese, manchmal höre ich auch Krimi-Hörbücher“, sagt die 55-Jährige. So richtig entspannen kann Feldmann aber, wenn sie Zeit mit ihrem Mann Rolf verbringt, oder mit ihren Collies Fly, Mats und Ike spazieren geht. Und sogar für ihre flauschigen Vierbeiner gibt sie täglich über hundert Prozent, denn mit jedem der drei Collies gehe sie separat spazieren. „So hat jeder seinen eigenen Moment“, sagt Elke Feldmann und streichelt dem Jüngsten, Ike, zufrieden über das dunkle, weiche Fell.

Kennen Sie auch einen Engel im Alltag? Wer ist Ihnen eine besondere Hilfe, wem sind Sie für seinen Beistand dankbar? Unsere Adventsreporterin Maren Könemann wird Sie (und Ihren Engel) gerne besuchen. Kontakt: adventsreporterin@rheinische-post.de; Tel. 0281 14340.

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