Jecken trotzen dem Wetter Zug in Bislich startet mit Verspätung und nur eine ist überpünktlich

Bislich · In Bislich reagierten die Narren spontan auf die Wettervorhersage und verschoben den Zug von 11 auf 13 Uhr, nur eine erreichte diese Nachricht nicht: Wesels Bürgermeisterin Ulrike Westkamp.

Rosenmontagszug Bislich 2019
11 Bilder

So feierten die Bislicher

11 Bilder
Foto: Sebastian Peters

Von der spontanen Verschiebung des Zuges in Bislich, hatte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp keinen blassen schimmer. Sie erschien schon um 11 Uhr plötzlich an der Kirche. Tobias Engels vom Organisationskomitee hatte sie zu erreichten versucht, allerdings nur die Rathausnummer. Die Bürgermeisterin trug es mit Fassung – und tauschte mit Engels gleich mal die Handynummer aus; falls demnächst der Zug mal wieder abgesagt wird. „Sie hat verständnisvoll reagiert“, sagt Engels, der die Bürgermeisterin auch einlud, mit ihm die Verlegung des Zuges zu verkünden.

Zwei Stunden später zog dann die kleine Karnevalskarawane durch den Ort. Dörfliches Narrenbrauchtum wird im Rheindörfchen zelebriert. Mindestens ebenso viele wie am Straßenrand liefen im Zug mit.

Kreativ war die Gestaltung der Wagen. Die „Klotzköppe“ verwiesen mit ihren Wagen auf die Bislicher Kultkneipe Cramer von Wirt Theo, der mit einem System flexibler Öffnungszeiten reagiert. „Theos Kneipe ist ein Ort für jedermann, weil wirklich jeder kommen kann“, stand auf dem Wagen, dazu aber auch einige neckische Sprüche wie „Heute zu wegen gestern“ oder „Noch nicht fit, morgen offen.“ Auch der Niederrhein-Wolf wurde beim Zug zum Thema gemacht. „Der Wolf lebt jetzt am Niederrhein, die Schäfer finden das gar nicht fein“, hieß das Motto der Edelknaben. Der Wagen war stilecht dekoriert mit Tannengrün. Eine Gruppe hatte sich als Königliche Garde verkleidet, in roter Uniform mit schwarzer Kopfbedeckung. Das Motto: „Die May ist gekommen, die Briten treten aus.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort