Die Ringenberger sind sich einig Dorfgemeinschaft dringt auf Wohnbau statt Schul-Nutzung

Ringenberg · Die Pläne der Stadt Hamminkeln, die ehemalige Grundschule in Ringenberg an den Neukirchener Erziehungsverein für die Einrichtung eines rechtsrheinischen Förderschul-Zweigs zu vermieten, bekommen auf den letzten Metern wieder Gegenwind.

 Die Stadt Hamminkeln will die frühere Grundschule an den Neukirchener Erziehungsverein vermieten, der dort die Eröffnung einer Förderschule plant.

Die Stadt Hamminkeln will die frühere Grundschule an den Neukirchener Erziehungsverein vermieten, der dort die Eröffnung einer Förderschule plant.

Foto: Klaus Nikolei

Die Ringenberger Dorfgemeinschaft, in der sämtliche dörflichen Vereine vertreten sind, hatte sich bereits in der Vergangenheit für Wohnbebauung am zentralen Schulstandort ausgesprochen. Die Verwaltung lehnte das unter anderem mit dem Hinweis auf zu geringe Einnahmen und bilanzielle Nachteile beim Grundstücksverkauf ab. Vor der Oktober-Ratssitzung wurde das Thema nach Intervention bei den Fraktionsvorsitzenden abgesetzt. Zuletzt war unklar, ob die Ringenberger weiterkämpfen würden. Das hat sich nach intensiven Gesprächen der Vereine am 21. November gewandelt. Am Dienstag wurde ein Protestschreiben an Politik und Verwaltung verschickt. Am 5. Dezember soll der Rat den Mietvertrag mit dem Erziehungsverein, der schon unterschrieben vorliegt, abnicken.

Die ablehnende Haltung für eine weitere Schulnutzung im Sinn der Verwaltung ist eindeutig. In der Dorfgemeinschaft vertreten sind Schützengesellschaft, Sportverein, Musikschule und Heimatverein. Nach Aussage von Christof Schmidt-Rotthauwe als Sprecher der Dorfgemeinschaft würden mit dem Votum der Vereine 800 Ringenberger hinter der Forderung stehen, Wohnbebauung möglich zu machen. Es gebe konkret zehn bis 15 junge Familien, die sofort bauen würden, wenn das Grundstücksangebot machbar wäre. Dies habe eine Umfrage ergeben.Hintergrund ist die begrenzte Flächenverfügbarkeit im Dorf. So verweist die Dorfgemeinschaft auf Einschränkungen durch Natur- und Landschaftsschutz. Das Schulareal wird als letzte zur Verfügung stehende Baumöglichkeit gesehen. Aus Sicht der Dorfgemeinschaft ist es wichtig, junge Familien im Dorf zu halten. Grund: die Einwohnerzahl ist auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gerutscht. Deshalb plädiert die Dorfgemeinschaft dafür, dass das Gelände nicht komplett an einen Investor vergeben wird, sondern dass der „Einzelverkauf zu angemessenen Preisen“ im Vordergrund steht. Außerdem soll die Turnhalle langfristig erhalten bleiben.

Die schulische soziale Seite erkennt die Dorfgemeinschaft zwar an, sie kritisiert aber auch die hohe Investition, die die Stadt für den Erziehungsverein vornehmen müsse. Der Verein will das leerstehende Gebäude ab August 2021 als rechtsrheinischen Standort einer Förderschule mit dem Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung nutzen. Bisher wird die wachsende Anzahl betroffener Kinder im Kreisgebiet nur linksrheinisch beschult, der Ringenberger Standort würde den Fahrbedarf erheblich verringern. Von 1,2 Millionen Euro Sanierungskosten war die Rede, die Miete soll einen symbolischen Euro betragen.

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