Verein in Wertherbruch Reitzentrum kämpft ums Überleben

Wertherbruch · Der Verein Spat Reit- & Therapiezentrum in Wertherbruch ist durch die Corona-Krise existenziell bedroht. Darauf konnte man sich nicht vorbereiten, jetzt wird ein Hilferuf gesendet.

 Auf dem Rücken der Pferde liegt auch das Glück dieses Jungen. Er hofft, dass er nach der Corona-Krise wieder an den Therapiestunden des Wertherbrucher Vereins teilnehmen kann.

Auf dem Rücken der Pferde liegt auch das Glück dieses Jungen. Er hofft, dass er nach der Corona-Krise wieder an den Therapiestunden des Wertherbrucher Vereins teilnehmen kann.

Foto: Alina Passerschroer

Der Verein Spat Reit- und Therapiezentrum ist eine ehrenamtlich geführte Einrichtung. Seine Anlage am Isseldeich in Wertherbruch ist eine Begegnungsstätte für Menschen mit und ohne Handicap. Unter der Betreuung und Anleitung eines erfahrenen Teams und etlichen freiwilligen Helfern haben hier Menschen die Möglichkeit, den Umgang mit Pferden kennenzulernen und gegebenenfalls auch zu reiten.

Seit rund einem Jahr besteht der Verein – und erlebt im Zusammenhang mit der Corona-Krise eine existenzbedrohende Situation. Denn der Betrieb gilt als Freizeitstätte und wird voll von den Restriktionen getroffen. Keine Besucher und Teilnehmer mehr bedeutet, dass es auch keine laufenden Einnahmen mehr gibt. Jetzt hat der Verein einen Hilferuf abgesetzt und hofft auf Spender. Ein mühsames Geschäft. „Denn immer und immer wieder müssen wir auf unsere Situation hinweisen“, sagt Alina Passerschroer als Geschäftsführerin des Vereins.

Auch Yvonne und Michael Dürkoop, die beiden Vorsitzenden, sind in die Offensive gegangen. „Es ist nicht unsere Art, groß über das zu schreiben, was uns bedrückt. Aber jetzt brauchen wir Hilfe bei einem Projekt, in dem unser ganzes Herzblut steckt“, sagen sie.

Man falle als Verein nicht unter den staatlichen Rettungsschirm, das Programm der Regierung decke soziale Vereine nicht ab. Also müsse man um die Zukunft kämpfen. „Wir verbringen unsere Freizeit mit Pferden, die keiner mehr haben wollte. Sie wären zum Abdecker gegangen. Bei uns haben sie ein Zuhause und eine neue Aufgabe gefunden“, erklären die beiden. Das sei ein weiteres Ziel des Zentrums in Wertherbruch. Es sind bisher sechs Pferde und Ponys im Einsatz, deren Schicksal ansonsten der Schlachthof gewesen wäre.

Behinderte Kinder und Erwachsenen oder Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien und einfach Menschen, die sich freuen, ein Teil des Team zu sein, würden die Arbeit mit den Pferden teilen. Freude und Spaß würden hier im Vordergrund stehen. Tiergestützte Therapie ist ein weiteres Thema. „Und dieser Ort ist durch die aktuelle Lage leider in Gefahr“, betont die Geschäftsführerin.

Als Verein lebe man von dem Engagement und der freiwilligen Unterstützung der Mitglieder und Förderer. Da der Verein noch nicht lange besteht, ist die Zahl der Mitglieder und die Höhe der eingehenden Beiträge nicht sonderlich hoch. Reitbeteiligungen sind eine weitere Quelle. Ob man die neun Pferde halten kann, hängt deshalb von freiwilligen Geldern ab. „Es reicht noch für die Heuernte“, sagt Passerschroer.

www.spat-reit-und-therapiezentrum.de

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