Hamminkeln Rätsel um den lila Apfel ungelöst

Hamminkeln · Bei der Kaiser-Wilhelm-Expedition im Elbtal sind die Ernte-Helfer der Obstkelterei van Nahmen auf einen rätselhaften Exoten gestoßen. Die Experten sind sich noch immer nicht einig, um was es sich bei dem Pflaumen-Apfel handelt. Vieles spricht für einen "Purpurnen Spartan".

Die Ernte-Helfer der Obstkelterei van Nahmen haben bei ihrer jüngsten Expedition ins Elbtal bei Dresden nicht nur 20 Tonnen Kaiser-Wilhelm-Äpfel (RP berichtete ausführlich) mit an den Rhein gebracht, sondern auch ein spannendes Rätsel. Sie haben auf der Streuobstwiese am Rande der Sächsischen Schweiz einen Apfel entdeckt, der mit seiner verlockend leuchtenden rot-blauen Färbung aussieht wie eine große Pflaume. Die Frage, die Apfel-Experten seither intensiv beschäftigt, ist die nach dem Namen der exotischen Sorte. Auch ein Pomologe, ein Sortenbestimmer also, der am Samstag die rot-blauen Fragezeichen-Äpfel auf dem Hof des kleinen aber feinen Saftladens in Augenschein genommen hat, konnte die Frage noch nicht abschließend klären.

"Der Pomologe meint, dass es sich um einen Ableger der Sorte McIntosh handelt und nennt die beiden Alternativen Macoun und Spartan", berichtet Junior-Chef Dr. Peter van Nahmen. Der Experte habe sich schließlich dann für Macoun entschieden. Doch die Hamminkelner Saft-Kenner teilen diese Meinung nicht. "Wir glauben aufgrund eigener Internetrecherche eher, dass es sich um die Sorte Purpurner Spartan handelt", so Peter van Nahmen.

Lebhafte Debatte im Netz

Die Hamminkelner sind im weltweiten Netz unter http://www.hobby-garten-blog.de/obst/1155-weihnachtsapfel.php#comment-129159 auf ein Forum gestoßen, wo die Frage nach dem Pflaumen-Apfel bereits lebhaft diskutiert wird. Darin wird seit 2008 nach dem Namen gesucht. Die VaNa-Leute sehen gute Argumente für den "Purpurnen Spartan" – eine Sorte, die in Kanada in den 20er und 30er Jahren entstanden ist aus einer Mischung aus McIntosh und Gelbem Newton. Peter van Nahmen sagt kopfschüttelnd: "Ganz ehrlich: Keine Ahnung, wie der auf die Obstwiese in Dresden gekommen ist." Der Baum in Dresden sei geschätzte 50 bis 70 Jahre alt. Peter van Nahmen schließt daraus: "Es muss damals eine Verbindung zwischen Kanada und Dresden gegeben haben."

Die zu recherchieren ist sicher auch eine spannende Aufgabe. Die Lösung könnte aber dauern.

(RP/jul)
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