Wesel Quik (CDU): "Hoffnung für das Kombibad"

Wesel · Die Hamminkelner Landtagsabgeordnete ist überzeugt, dass der Landesentwicklungsplan, der die Weseler Bad-Pläne durchkreuzt hat, von Schwarz-Gelb geändert wird. Allerdings wird das dauern. FDP und WfW kritisieren SPD und CDU.

 Das Heubergbad ist marode, ein neues Hallenbad nötig.

Das Heubergbad ist marode, ein neues Hallenbad nötig.

Foto: Klaus Nikolei

Das Aus fürs geplante Kombibad am Rhein war gestern in der Stadt das Top-Thema. Dass der erst seit Januar geltende neue Landesentwicklungsplan (LVR), der angeblich unter anderem Neubauten in Außenbereichen untersagt, allein der Grund für das Scheitern der ehrgeizigen Pläne sein soll, können viele nicht verstehen. Auch die neue CDU-Landtagsabgeordnete Charlotte Quik (Hamminkeln) nicht, die für die Kreisstadt zuständig ist. "Ich habe es gelesen und mich mächtig geärgert", sagt sie. Gleichwohl sieht die Landtagsabgeordnete durchaus noch eine Möglichkeit, dass der Traum vom Kombibad wahr werden könnte. Denn: "Aus den Koalitionsverhandlungen ist aus meiner Sicht derzeit abzulesen, dass es Veränderungen im LEP geben wird, die dem Weseler Kombibad-Projekt sicherlich zuträglich wären." Allerdings gehe das nicht von jetzt auf gleich. "Da werden sicherlich ein oder auch eineinhalb Jahre ins Land gehen." Ob Wesel mit der Planung eines Hallenbad-Neubaus allerdings so lange warten könne, wisse sie nicht. "Ich kann da der Stadt Wesel ja auch schlecht eine Empfehlung aussprechen."

Wesel: Quik (CDU): "Hoffnung für das Kombibad"
Foto: Jana Bauch

So wie Quik hat sich gestern auch FDP-Fraktionschef Bernd Reuther mächtig geärgert. Die Schuldigen an der Misere sind für ihn ganz klar SPD und CDU in Wesel: "Das ist reines Versagen der Großen Koalition." Statt schon im Vorfeld auch andere denkbare Standorte zu untersuchen, wie die FDP immer wieder gefordert hatte, befürchtet Reuther, dass nun "nicht mehr nach einem geeigneten Platz für ein Kombibad gesucht wird, sondern nur ein kleiner Neubau im Heubergpark entstehen soll." Dabei sei schon jetzt klar, dass auch das Rheinbad in einigen Jahren aufwendig saniert werden müsse. "Warum suchen wir nicht einen Standort für ein Hallenbad, an das zu gegebener Zeit ein Freibad angebaut werden könnte." Passende Standorte (Stichworte: Auesee, Flachglas-Areal, Fläche neben PSV-Sportplatz etc.) müssten aus seiner Sicht untersucht werden. Dabei setzt er, so wie Quik, auf die neue Koalition in Düsseldorf. "Der jetzige LEP trägt die grüne Handschrift. Jetzt zeigt sich, welche katastrophalen Folgen dieser Plan konkret vor Ort hat."

Auch Thomas Moll (Wir für Wesel) meldete sich gestern erneut zu Wort, um seine Kritik an SPD und CDU zu bekräftigen. "Die Große Koalition steht mit ihrer Weisheit wieder ganz am Anfang." Alternative Standorte seien nicht geprüft worden. "Und somit soll nun der Heubergpark nach dem Willen von SPD und CDU verschwinden und an der Stelle, wo heute das alte Hallenbad steht, werden dann Parkplätze die Innenstadt verschönern. Wir als WfW tragen zwar einen Bad-Neubau in der Innenstadt mit, aber nicht die Rodung des Parks", sagt der WfW-Fraktionschef. Er ist überzeugt, dass der Neubau aus finanziellen Gründen "funktional und kein Familienbad werden wird". Und ein solcher Bau könne auch auf dem Grundriss des bestehenden Bades realisiert werden.

Zu den Befürwortern der innerstädtischen Heubergpark-Lösung gehören auch die Linken. Fraktionsvorsitzender Norbert Segerath erreichte die Nachricht vom Kombibad-Aus im Urlaub. Von vorne herein habe man sich für den Erhalt des Heubergbad-Standortes eingesetzt, teilt er schriftlich mit. "Die Überlegungen, das Innenstadtbad zu erhalten, ist eine Rückkehr zur Vernunft. Der Saunabereich kann erhalten bleiben und die Planung auf bereits Vorhandenem aufgebaut werden." Darüber hinaus sei es nun möglich, betont Norbert Segerath, die Haushaltsbelastung erträglich zu halten.

(RP)
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