Hamminkeln Projekt: „Gottes Haus für Fledermaus“

Hamminkeln · Wenn Engländer jemandem vorhalten „a bat in the belfry“ zu haben, zeigen sie ihm verbal einen Vogel. Für Paul Schnitzler von der Biostation in Wesel gehören Glockenstuhl und Fledermaus zusammen. Jetzt hat er in Hamminkeln das Projekt „Gottes Haus für Fledermaus“ vorgestellt. Ziel ist es, die Kirchen im Kreis Wesel als Quartiere für Fledermäuse zu erschließen. Einige der 170 Gotteshäuser im Kreis wurden bereits dafür gewonnen.

Glockentürme gelten als idealer Lebensraum für Fledermäuse. Im Sommer sind sie kühl, selbst wenn’s draußen richtig heiß ist. Außerdem werden die Tiere in den alten Gemäuern selten gestört, die zudem anders als moderne Gebäude notwendige Spalten und Ritzen bieten.

In Hamminkeln hat sich die braune Langohrfledermaus ihr Quartier in St. Maria Himmelfahrt genommen, in der Evangelischen Kirche gefällt’s dem grauen Langohr. Auch in St. Pankratius Dingden leben Fledermäuse. Matthias Bussen von der Nabu-Ortsgruppe verwies auf einen Fund in der Akademie Klausenhof. Dort wurde eine Kolonie mit über 200 Tieren entdeckt. In Rigauds Busch hat Schnitzler die Wasserfledermaus ausgemacht.

Der Biologe möchte die Kirchengemeinden einbinden, es den Kunstfliegern heimisch zu machen. Jugendgruppen könnten Versteckkisten aufbauen.

(RP)
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