Kommentar: Unsere Woche Probleme mit Hunden anpacken

Wesel · Natürlich darf man nicht alle Hundehalter über einen Kamm scheren. Aber die Zahl derer, die sich bewusst oder unbewusst der Pflicht widersetzen, ihren Vierbeiner anzuleinen oder den Kot ihres Lieblings mit Hilfe von Plastikbeuteln zu entsorgen, ist groß. Zu beobachten täglich in der Aue, am Rhein und in der Stadt. Dass jetzt zwei von der Leine gelassene Hunde im Naturschutzgebiet am Bislicher Rheindeich zwei Lämmer so stark verletzt haben, dass diese eingeschläfert werden mussten, muss die Verantwortlichen aufrütteln. Politiker, die Untere Landschaftsbehörde des Kreises, das Ordnungsamt und die Biologische Station sind aufgefordert, sich an einen Tisch zu setzen und endlich eine Lösung für das seit Jahren bekannte Problem zu suchen. Offensichtlich müssen Hundebesitzer stärker als bislang darüber aufgeklärt werden, wo sie ihre Vierbeiner toben lassen dürfen und wo nicht. Erst wenn sich zeigen sollte, dass eine wie auch immer gestaltete Aufklärungskampagne nicht fruchtet, muss auch über mehr Kontrollen und höhere Bußgelder nachgedacht werden. Auch wenn jetzt schon klar ist, dass die Behörden mit Hinweis auf leere Kassen den Einsatz von zusätzlichem Personal ablehnen werden.

Dass sie den knappen Mehrheitsentschluss des Schulausschusses ablehnt, die Realschule-Mitte und die Hauptschule wegen der Gründung einer Gesamtschul-Dependance in der Innenstadt aufzulösen, daraus macht Ulrike Freund, die Vorsitzende des Stadtelternrats, keinen Hehl. In ihrem Brief an die Dependance-Befürworter SPD, Grüne, Linke und WWW/Piraten macht sie deutlich, dass sie nicht verstehen kann, warum die Parteien einer Elternbefragung nicht zustimmen wollen. Die Beharrlichkeit von Freund und ihren Mitstreitern - dazu gehört auch die CDU - ist zu loben. Denn ohne Beteiligung der Eltern wird der Gründung einer Dependance ein fader Beigeschmack anhaften. Noch ist Zeit, bis zur Ratssitzung am 23. Juni den Elternwillen abzufragen. Man muss es nur wollen.

Wille ist auch nötig, um wenigstens Teile des jetzt vorgelegten Tourismuskonzeptes in die Tat umzusetzen. Die Politik muss sich Zeit nehmen bei der Beurteilung des Konzeptes, dann aber mit kühlen Kopf entscheiden, welche Vorschläge geeignet sind, Wesel mittel- und langfristig für Tages- und Kurzzeitgäste attraktiver zu machen. Der Illusion, dass Wesel das Zeug zum Feriengebiet hat, sollte sich niemand hingeben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort