Hamminkeln Präsident trifft am Geburtstag

Hamminkeln · Udo Berning machte sich selbst zu seinem 55. das schönste Geschenk und sicherte sich mit dem 269. Schuss auf den Vogel die Königswürde bei den Hamminkelner Männerschützen.

 Der Präsident der Hamminkelner Männerschützen, Udo Berning, ist der neue Schützenkönig. Hier zeigt er mit seiner Königin Waltraud Claeßen stolz die umkämpfte Trophäe.

Der Präsident der Hamminkelner Männerschützen, Udo Berning, ist der neue Schützenkönig. Hier zeigt er mit seiner Königin Waltraud Claeßen stolz die umkämpfte Trophäe.

Foto: Jürgen Bosmann

Um 14.30 Uhr legten die Hamminkelner Männerschützen beim Königsschießen gestern eine kleine Pause ein. Etliche Male, mit Akribie und ernster Miene, haben die beiden Anwärter Udo Berning (55) und Heinz-Friedrich Kamps (48) draufgehalten. Aber Karlheinz Berning und Willi Reinartz hatten einen zähen Vogel gebaut, der sich so schnell nicht aus der Ruhe bringen ließ. Das Blatt, also das bunte Federvieh samt Kopf, Zepter und Reichsapfel, war zwar schon unten. Der letzte Holtklotz schien jedoch fest an der Stange zu sitzen. "Lasst euch Zeit, wir haben ja heute nichts mehr vor", scherzte Thomas Kulina, der das Schießen moderierte, noch vor der Pause.

Diesen Satz haben die beiden Kontrahenten wohl gut verstanden. Das konnten sie nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Denn nach der Unterbrechung ging es auf einmal ganz schnell. Udo Berning reichten zwei Schüsse, um auch den letzten Holzspan von der Stange zu fegen. Nach dem insgesamt 269. Versuch war er um 14.37 Uhr der neue König der Männerschützen. Einen besseren Tag hätte es für den Präsidenten nicht geben können. Denn er feierte auch noch seinen 55. Geburtstag. So fielen die Glückwünsche seiner Schützen-Kollegen noch ein bisschen länger aus als gewöhnlich. "Jetzt muss Deutschland noch Weltmeister werden. Dann ist alles gut", sagte Udo Berning.

Bei seinem finalen Schuss ging ihm nicht viel durch den Kopf. "Ich habe einfach geschossen und mich gefreut, dass der Vogel endlich unten war", sagte das Geburtstagskind. Die Freude war ihm anzusehen. Sichtlich erleichtert ging er in die Knie und riss nach kurzer Verzögerung die Arme in die Luft. Die Kanonenschläge waren durch den Jubel kaum zu hören. So fiel es auch nicht weiter auf, dass der dritte Knall wegen technischer Probleme erst einige Minuten später ertönte. Udo Berning hatte vor drei Jahren schon einmal versucht, König zu werden. Bei den Jungschützen war es ihm gelungen. Der neue Regent wählte Waltraud Claeßen, ebenfalls 55 Jahre alt, zu seiner Königin. Die städtische Angestellte und der Bausachverständige kennen sich schon lange. Das frischgebackene Königspaar löste Martin Wente und Claudia Blümer ab. Den Thron vervollständigen die Paare Elsa Berning mit Friedhelm Claeßen, Roswitha und Karlheinz Berning, Hildegard und Harald Hemsteg, Margret und Jürgen Kolbrink sowie Petra und Volker Möllenbeck.

Nicht nur gestern beim Königsschießen, auch beim Preisschießen am Samstag spielte das Wetter mit. Torsten Kammeier schoss den Kopf von der Stange. Wolfgang Bartel sicherte sich den rechten, Thomas Kullick den linken Flügel. Hans-Jürgen Potten freute sich über das Zepter, Klaus Schlabes über den Reichsapfel. Günter Vos holte den Rumpf.

(feli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort