Wesel Politik bestimmt Ehrenamtspreisträger 2013

Wesel · Ehrenamt im Mittelpunkt: 62 Vorschläge gingen ein. Die Jury hatte Schwerarbeit zu verrichten, um zehn Preisträger zu ermitteln. Im Ausschuss gab es am nicht sehr klaren Verfahren Kritik.

Um bürgerschaftliches Engagement angemessen zu würdigen, hat der Rat in seiner Sitzung am Dienstag nichtöffentlich die Verleihung der städtischen Ehrenamtsmedaille beschlossen. Diese Würdigung ist verbunden mit einer Ehrenurkunde der Stadt. Satte 62 Bewerbungen gingen ein — ein Hinweis, wie sehr aus Organisationen und Bürgerschaft heraus das Bedürfnis besteht, ehrenamtliche Arbeit zu honorieren. Da die Zahl der Auszeichnungen auf zehn begrenzt sein soll, hatte die Jury Schwerarbeit zu verrichten. Sie tat es nach festliegenden Kriterien. Dennoch wurde in nichtöffentlicher Sitzung Kritik laut am wenig einsichtigen Verfahren. Nun soll über die Grundkriterien nachgedacht werden.

Zudem ist die Rolle der Politik ein Thema. In der Ausschusssitzung wurde von einer Fraktion ein Preisträger-Vorschlag nachgeschoben, obwohl die geschlossene Liste der Jury vorlag. Die Ausschussmehrheit warnte, politisch Einfluss zu nehmen und die Liste beliebig zu ändern. Der Antrag für einen Austausch-Preisträger wurde zurückgezogen. Das nun sind die Preisträger, die am Internationalen Ehrenamtstag am 5. Dezember geehrt werden: Freizeittreff der Friedenskirche, der 2012 sein 30-jähriges Bestehen feierte; Franziska Giesen, die sich seit zehn Jahren ehrenamtlich im Altenheim sowie in der Hospizinitiative engagiert; Günter Henrichs, der "gute Geist" der Weseler Tafel; Ingo Hülsewede, seit 1958 Ehrenamtler im Sport; Eberhard Kiel vom Seniorenbeirat; Martina Lüttig, seit 2006 ehrenamtlich im Jugendhaus Friedenskirche; Jutta Radtke, seit 2000 aktive Pfadi-Leiterin; Ralf Riehl, Ex-DLRG-Vorsitzender; Edith Rohde, seit 30 Jahren tätig u.a. für Flüchtlinge; Ingrid Sommer, Unicef Wesel. Die Findungskommission bestand aus Vertretern des Seniorenbeirates, des Stadtjugendringes und der Verwaltung. Sie hat aus den eingegangenen Vorschlägen zehn "mögliche Preisträger" vorgeschlagen, wie es gestern in der Mitteilung der Stadt hieß. Aus Sicht von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp, die auch die Preise übergeben wird, ist das Entscheidungsverfahren nachvollziehbar. Es könne aber Überlegungen geben, ob man neue Kriterien einführt — etwa nach Altersgruppen oder Tätigkeitsbereichen. Sie sei aber "keine Freundin" davon.

(RP)
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