Idee in Hamminkeln Stadtflächen behalten und so Kiesabbau verhindern

Hamminkeln · In Hamminkeln gibt es jetzt den Plan, Wege und Flächen in Abgrabungsgebieten, die im Besitz der Stadt sind, mit einem Verkaufsverbot zu belegen. So werden Abgrabungen zu klein, um für die Kiesindustrie lukrativ zu sein, ist der Plan. Es soll eine Grundsatzentscheidung geben.

 Über den Kiesabbau in der Region wird heftig debattiert.

Über den Kiesabbau in der Region wird heftig debattiert.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Der heiß debattierte Regionalplan und die Proteste aus Hamminkeln gegen neue Auskiesungsausweisungen in Dingden-Lankern haben gerade erst für Aufsehen gesorgt. Doch der Regionalverband Ruhr (RVR) muss sich neuen Anforderungen stellen und sucht Flächen, um diese zu erfüllen. Das Land verlangt die Darstellung von Ressourcen für 25 Jahre, bisher waren es 20 Jahre. Weil die besten Lagerstätten in NRW nur am Niederrhein zu finden sind, geraten auch bisher nicht ausgewiesene Areale wie Lankern in den Blickpunkt.

Nach Darstellung des RVR wird es im Verfahren kompliziert. Hamminkeln kann einen anderen Weg wählen, der nichts mit zähen Auseinandersetzungen mit einer Oberbehörde zu tun hat, deren Wohlwollen die Stadt im Übrigen an anderer Stelle benötigt (Gewerbe- und Bauflächen). Griffiger und erfolgversprechender ist die Forderung, Wege und Flächen in Abgrabungsgebieten, die im Besitz der Stadt sind, mit einem Verkaufsverbot zu belegen. So werden Abgrabungen zu klein, um für die Kiesindustrie lukrativ zu sein, ist der Plan. Es soll eine Grundsatzentscheidung geben.

Im Hauptausschuss am Donnerstag, 14. Februar, soll aus der Willensbekundung, unter anderem von Bürgermeister Bernd Romanski im Schulterschluss mit der CDU-Fraktion, Realität werden. Im Fall der neu geplanten Abgrabung Lankern beantragte die CDU Dingden, den Verkauf von städtischen Flächen zu untersagen. Das wäre ein Ausrufungszeichen, lässt aber der Planungsbehörde den Spielraum, Kiesflächen auszuweisen. Konsequenterweise stimmt die Verwaltung dem politischen Vorstoß zu. Aber sie verweist darauf, dass die Abgrabung in Lankern damit nicht verhindert werden könne.

Die Zusicherung der Stadt an die Politik, nicht verkaufen zu wollen, ist nicht neu. Kämmerer Robert Graaf hatte bei der letzten Dorfversammlung in Loikum schon die restriktive Haltung dargestellt.

Der Beschlussvorschlag für den Hauptausschuss geht über den Verkauf hinaus. Als Grundstückseigentümerin Stadt will man „darüber hinaus kein Einverständnis mit Abgrabungsplänen bezüglich stadteigener Grundstücke im jeweiligen Plangebiet erteilen“. Das würde die nötige Abgrabungsgenehmigung für Unternehmen behindern. Der Beweis, ob auf diese Art Auskiesungen verleidet werden, steht aus. „Bislang liegen der Stadt weder ein Abgrabungsplan noch konkrete Anfragen von Abgrabungsunternehmen auf Erteilung von hierauf gerichteten Zustimmungserklärungen vor“, heißt es. Auf einer anderen politischen Ebene ist der Anti-Kies-Kurs auch in Bewegung. Wie berichtet, haben CDU und Grüne im Kreis eine Resolution vorgelegt, um den Abbau zu verringern. Stoßrichtung ist nicht nur der Regionalplan, sondern auch der Landesentwicklungsplan. Schwarz-Grün will Versorgungssicherheit wieder auf 20 Jahre begrenzen. Das Kiesgebiet Lankern wäre dann nicht mehr nötig.

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