Wesel Pläne fürs Leben nach dem Abi

Wesel · Gestern fiel in NRW der Startschuss für die Abi-Klausuren. Sind die Prüfungen bestanden, beginnt für alle Abiturienten ein neuer Lebensabschnitt. Die RP hat vier junge Leute nach ihren Zukunftsplänen befragt.

 Julia Heiligenpahl (AVG) beginnt eine Lehre in der Stadtbibliothek, Simon Bovenkerk (Gesamtschule) will Medizin studieren.

Julia Heiligenpahl (AVG) beginnt eine Lehre in der Stadtbibliothek, Simon Bovenkerk (Gesamtschule) will Medizin studieren.

Foto: Bosmann, Jürgen

Wenn der ganze Abitur-Stress vorüber ist, braucht Gina van Husen erstmal eine Auszeit. Dann wird die 19-jährige Schülerin des Berufskollegs in der Feldmark ein Jahr in Australien verbringen. "Auf diese Zeit freue ich mich sehr", sagt van Husen, die aus Labbeck stammt. Die erste Hälfte verbringt sie in Perth, der Hauptstadt des australischen Bundesstaates Western Australia, als Au-pair in einer Gastfamilie. Die restlichen sechs Monate will die 19-Jährige durchs Land reisen und arbeiten. Anschließend will sie in den Niederlanden Physiotherapie studieren. "Ich möchte mit meiner Arbeit anderen Menschen helfen", sagt Gina van Husen, die in den Leistungskursen Sport und Biologie sowie in den Fächern Deutsch und Erziehungswissenschaften geprüft wird.

Wesel: Pläne fürs Leben nach dem Abi
Foto: Bosmann, Jürgen

Ambitionierte Ziele verfolgt Simon Bovenkerk aus Hamminkeln. Der 19-jährige Schüler der Gesamtschule am Lauerhaas will nach seinem Abitur Medizin studieren. Sein Traumberuf: Kardiologe. "Als Herzspezialist trägt man viel Verantwortung und ich brauche auch viel Abwechslung", sagt der Hamminkelner Bovenkerk. Weil ein Platz für ein Medizin-Studium schwer zu ergattern ist und Bovenkerk sein Abitur vermutlich "nur" mit 2,0 bauen wird, hat er auch einen Plan B. Dann will er am Bildungszentrum Niederrhein eine duale Ausbildung zum Krankenpfleger absolvieren. "Das hat den Vorteil, dass ich praktische Erfahrung sammeln kann."

Wesel: Pläne fürs Leben nach dem Abi
Foto: Bosmann, Jürgen

Ein Studium kommt für die 19-jährige Brünerin Julia Heiligenpahl vom Andreas-Vesalius-Gymnasium nicht infrage. Sie absolviert nach dem erfolgreichen Abitur in der Weseler Stadtbibliothek eine Ausbildung zur Fachangestellten für Medien und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek. "Ich lese sehr gerne, habe dort viel mit Menschen zu tun und möchte erstmal Geld verdienen", sagt Heiligenpahl. Dort wird sie sich um übliche Verwaltungsaufgaben wie Mahnungen schreiben, Bücherkreise oder Werbung organisieren und Bücherbestellungen kümmern.

 Wirtschaftmathe will Helge Dickel (KDG) studieren. Gina van Husen (Kolleg) geht für ein Jahr nach Australien.

Wirtschaftmathe will Helge Dickel (KDG) studieren. Gina van Husen (Kolleg) geht für ein Jahr nach Australien.

Foto: bosmann/privat

Helge Dickel vom KDG will an der Uni Mannheim Wirtschaftsmathematik studieren. "In den Uni-Ratings belegt Mannheim in dieser Fachrichtung den ersten Platz", sagt er. Der 18-jährige Weseler benötigt für einen Platz in Mannheim einen Notendurchschnitt von 1,3. Seine Wahl war eine logische Konsequenz. "Gerade in Mathe und Englisch, meinen Leistungskursfächern, sehe ich meine Stärken. Deswegen habe ich mich für diese Fachrichtung entschieden", sagt Dickel. Münster heißt die Alternative, sollte es mit Mannheim nicht klappen. Doch eine Sache hat Dickel, wie alle anderen angehenden Abiturienten nach dem erfolgreich gebauten Abitur noch vor: die Sommerferien ausgiebig genießen.

(tpi)
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