Musikalischer Allrounder Herzensangelegenheiten am Klavier

Wesel · Pianist Stephan Görg konzertierte gerade in Korea, jetzt folgt ein Heimspiel in seiner Heimat Wesel. „Heartland“ ist die Veranstaltung mit Programm von Klassik über Jazz bis Pop überschrieben.

 Stephan Görg im Konzertsaal in Seoul

Stephan Görg im Konzertsaal in Seoul

Foto: Görg

Stephan Görg, der Vielseitige, ist gerade wieder in Wesel angekommen. Schon hat der Pianist, Dirigent, Komponist, Arrangeur und Musikpädagoge, der in Blumenkamp wohnt, das nächste Projekt angekündigt. In seiner Heimtastadt präsentiert er mit seiner Combo „Heartland“, musikalische Herzensangelegenheiten, an einem Ort, der in den letzten Monaten mehrfach Konzerthalle war – am 1. Dezember um 17 Uhr in der evangelischen Christuskirche in Flüren.

In seiner Heimatstadt tritt der 50-jährige Wanderer zwischen den musikalischen und geographischen Welten im kleinen Format auf, das kaum gegensätzlicher zu seinem letzten Auftritt sein könnte. Stephan Görg war nämlich mit dem WDR Kinderchor in Südkorea. Der Musiker schätzt die große Spannbreite, er ist geerdet in der Stadt und mag Wesel. „Wir hatten unter anderem ein Konzert im großen Konzertsaal im Sejong Center in Seoul vor über 2000 Zuhörern, dieses Konzert wurde auch vom Fernsehen aufgezeichnet, es gab auch zwei kurze Fernsehdokumentationen, die vom staatlichen Sender KBS erstellt und mehrfach ausgestrahlt worden sind“, erzählt er.

Der Weseler war dort Pianist, weil er regelmäßig mit Zeljo Davutovic, Künstlerischer Leiter der Dortmunder Chorakademie, zusammenarbeitet. Diese führt mittlerweile die größte Singschule in Europa. Sie arbeitet mit dem WDR zusammen, in Kooperation entstand der Kinderchor, der in Seoul mit dem der Metropolitan Children’s Chorus Seoul auftrat. Für Stephan Görg ist die Begleitung nur eine seiner musikalischen Seiten. In Seoul hat er hauptsächlich klassisch gespielt, in Flüren wird es mit Eigenkompositionen und Improvisationen über Musik von Bach bis Sting persönlicher werden.

Das Programm ist seine Herzensangelegenheit, der Sound ist ein eigener, wenn sich die Grenzen zwischen E- und U-Musik auflösen und jedes Stück seinen Platz im Kosmos zwischen Jazz, Klassik und Pop sucht. Das passt zur Persönlichkeit Görgs, der gerne von den Spannungsfeldern erzählt, die ihn, sein Leben und seine Musik prägen: Musik und Sport, was er beides studierte und als Oberstudienrat unterrichtete; freier Künstler und Pädagoge als Professor für Schulpraktisches Klavierspiel und Improvisation an die Hochschule für Musik Köln; elementare Musikerziehung und Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern. „In unserer spezialisierten Musiklandschaft habe ich mir so ein ungewöhnlich breites Profil erarbeitet“, sagt er und weiß, davon pointiert zu berichten.

Seine Projekte passen dazu, in Wesel schätzt man ihn spätestens seit der langjährigen erfolgreichen Leitung des Niederrheinischen Kammerchors. Görg hat in diesem Jahr die Goldbergvariationen von Bach auf CD eingespielt. Inspiriert davon wird der Allrounder mit Niveau in Flüren improvisieren, dazu seine Leidenschaft für Keith Jarrett aufblitzen lassen. Für das Konzert hat er Profis aus der Kölner Szene versammelt: Alexandra Naumann (Gesang), Benjamin Steil (u.a. Saxophon), David Andres (Bass), Lukas Meile (Percussion) und seinen Sohn Sebastian am Schlagzeug, kein Profi, aber so gut wie ein Profi.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort