Himmel & Erde Brot des Lebens

Wesel · Ein Besuch in Toronto: „Tell me, what feeds you?“ – „Was nährt dich?“ oder „Wovon lebst du?“

 Mariä Himmelfahrt Wesel  Stefan Sühling mit einem Teil der Baupläne von 1950

Mariä Himmelfahrt Wesel Stefan Sühling mit einem Teil der Baupläne von 1950

Foto: Fritz Schubert

Eigentlich erinnere ich mich nur noch an die eine Frage: „Tell me, what feeds you?“ 2019 sind 18 Jahre vergangen seit meinem Besuch in Kanada beim Vorbereitungsteam für den Weltjugendtag, der 2002 in Toronto stattfinden sollte. Und bei eben diesem Besuch kam ich mit einem Mitarbeiter in der Vorbereitung dort ins Gespräch. Selbstverständlich ging es um die Rahmenbedingungen unserer Arbeit und des kirchlichen Engagements aber auch um ganz persönliche Fragen. Und eine dieser persönlichen Fragen war: „Tell me, what feeds you?“ – „Was nährt dich?“ oder „Wovon lebst du?“

Nicht nur wegen meines nicht wirklich fließenden Englisch kam ich doch echt ins Stottern. Schon in meiner Muttersprache muss ich gründlich nachdenken und suche manchmal auch eher nach Worten wenn ich antworten will auf die Frage: „Wo von lebe ich?“ Sicher nicht nur von Essen und Trinken – was brauche ich noch zum Leben und was macht mein Leben lebenswert und mich selbst zuversichtlich und hoffnungsvoll?

Ich erinnere mich, davon gesprochen zu haben, dass es mir viel bedeutet und mein Leben reicher macht mit Freunden und Familie eng und gut verbunden zu sein. Genauso wie Literatur und Musik mein Leben bereichern. Und, in dem Kontext sicher auch erwartet: Mein Leben lebt auch davon, dass ich jeden Tag versuche, die kleinen und großen Dinge, die Höhen und Tiefen mit Gott zu teilen. Das alles nährt mich, davon lebe ich. Die Antwort von damals, sie gilt auch heute noch. Und im Blick zurück auf die Jahre seit dem kommen mir Augenblicke in Erinnerung, in den ich spürte, mein Leben ist gut aufgehoben in meiner Familie, bei meinen Freunden und auch einige, nicht zu viele Momente, in denen ich spüren konnte: Gott begleitet und nährt mich. In solchen Momenten verstehe ich ganz spontan, was Jesus meint, wenn er im Johannesevangelium sagt: Ich bin das Brot des Lebens.

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