Weseler Pfarrer Stefan Sühling Ein Lied und seine Botschaft

Wesel · „Er hält die ganze Welt in seiner Hand.“ Diese deutsche Adaption des amerikanischen Spirituals „He’s got the Whole World in his Hand“ kommt mir in den Sinn, wenn ich die Auswirkungen der Corona-Pandemie wahrnehme.

 Stefan Sühling ist Pfarrer in Wesel.

Stefan Sühling ist Pfarrer in Wesel.

Foto: Fritz Schubert

Anfang dieses Jahres habe ich die ersten Nachrichten über ein neues Virus in der chinesischen Stadt Wuhan als Marginalie betrachtet. Wenige Wochen später kam es zum Lockdown auch in Deutschland, der bis heute nicht zur Gänze aufgehoben ist. Manche erwarten für den Herbst gar neue Einschränkungen.

In der Tat: Dieses Virus hat die ganze Welt in seiner Hand. Das Ausmaß der Auswirkungen auf das öffentliche und private Leben war vor wenigen Wochen noch vollkommen unvorstellbar. Auch in unseren Gemeinden zeigen sich die Auswirkungen. Nach dem Gottesdienstverbot von Anfang März haben wir im Mai unter den Abstands- und Hygiene-Regeln, ganz anders als zuvor gewohnt, begonnen, Gottesdienste zu feiern.

Das Leben in unseren Kitas und die Arbeit der Mitarbeiterinnen dort hat sich gänzlich verändert. Nach langer Pause treffen sich die Gruppen und Gremien unserer Pfarrei nun wieder – unter den neuen Vorzeichen. Die besonders betroffenen Chöre nutzen die Möglichkeiten, die sich mit den langen, warmen Sommerabenden ergeben, zu Treffen und Gesang auf Abstand und „open air“.

Was mich bei all dem bewegt, ist, erleben zu dürfen, wie alle versuchen, das Beste aus der Situation zu machen, die Zuversicht nicht sinken zu lassen. Sicher sind sie auch beflügelt von der Botschaft des Liedes „Er hält die ganze Welt in seiner Hand“. Denn das singt ja nicht vom alles beherrschenden Virus. Das Lied singt von Gott, der alles Leben auf der Welt in seinen Händen geborgen hält, der seinen Geschöpfen die Zuversicht schenkt, sie auch in schwierigen Situationen nicht allein und im Stich zu lassen.

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