Schermbeck/Wesel Pellet-Skandal: Warten auf Ergebnisse

Schermbeck/Wesel · Landrat Ansgar Müller: „Werden nicht die Gründlichkeit der Schnelligkeit opfern.“

 Landrat Ansgar Müller lässt prüfen, ob beim Skandal um Ölpellets in seinem Haus alles mit rechten Dingen zuging.

Landrat Ansgar Müller lässt prüfen, ob beim Skandal um Ölpellets in seinem Haus alles mit rechten Dingen zuging.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Im Ölpellet-Skandal von Schermbeck meldet sich nun Landrat Ansgar Müller (SPD), nachdem die Kreisgrünen sich zuvor dafür stark gemacht hatten, dass die Bezirksregierung intervenieren solle.

In der Schermbecker Tongrube von Nottenkämper wurden 30.000 Tonnen vergiftete Ölpellets vergraben. Ein inzwischen verurteilter ehemaliger Prokurist von Nottenkämper hatte einem Kreismitarbeiter vorgeworfen, gegen persönliche Vergünstigungen nur unzureichend bei Nottenkämper geprüft zu haben. Die Staatsanwaltschaft ging diesen Vorwürfen nicht nach, begründete dies auch damit, dass die Quelle unglaubwürdig sei. Der Landrat reagierte, nachdem öffentlich über diese Vorwürfe berichtet wurde. Er beauftragte eine Mitarbeiterin der Bezirksregierung, den Fall zu prüfen und an ihn einen Bericht zu übermitteln.

Diese Prüfung sei noch nicht abgeschlossen, teilte die Kreisverwaltung nun auf Anfrage unserer Redaktion mit. Die von den Grünen angeregte Ausnahmeregelung nach Paragraf 17 des Landesdisziplinargesetzes NRW, nach der die Bezirksregierung die Möglichkeit hat, das Verfahren an sich zu ziehen, sei zwischen Kreis und Bezirksregierung vor Beauftragung der Beamtin erörtert, letztlich aber verworfen worden, so Ansgar Müller weiter. Jetzt müsse man der Untersuchung die „notwendige Gründlichkeit und damit eben auch Zeit“ zugestehen. Das Gahlener Bürgerforum hatte der Kreisverwaltung immer wieder vorgeworfen, Anfragen nur schleppend zu beantworten. Dem entgegnet Müller, dass seine Mitarbeiter bemüht seien, alle eingehenden Fragen zum Themenkomplex Mühlenberg zeitnah zu beantworten. „Auch hierbei steht die Sorgfalt im Vordergrund, die bei der enormen Komplexität und Vielschichtigkeit der Thematik mitunter sehr zeitaufwendig ist“, so Müller. „Dass das Einigen mitunter zu lange dauert, kann ich verstehen, nehme es jedoch nicht zum Anlass, die Gründlichkeit der Schnelligkeit zu opfern.“ NRW Umweltministerin Ursula Heinen-Esser hat zwischenzeitlich ein eigenes Gutachten in Auftrag gegeben, mit der Zielrichtung, alle noch offenen Fragen zu klären. „Wann die Ergebnisse vorliegen werden, ist derzeit noch nicht bekannt.“

(sep)
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