Wesel Pankok-Gesellschaft feiert das Ehrenamt

Wesel · Am Samstag, 30. Juni, finden eine Feierstunde und ein Konzert zum 50-jährigen Bestehen der Otto-Pankok-Gesellschaft und zum 125. Geburtstag von Otto Pankok statt. Damit wird auch an die Friedens-Botschaft des Künstlers erinnert.

 Museumsleiterin Annette Burger zeigt ein Bild ais Otto Pankoks spanischem Zyklus. Es hängt in der Museumsscheune, wo die Jubiläumsfeier stattfindet und passt zur humanistischen Botschaft Pankoks, an die die Otto-Pankok-Gesellschaft seit eh und je erinnert.

Museumsleiterin Annette Burger zeigt ein Bild ais Otto Pankoks spanischem Zyklus. Es hängt in der Museumsscheune, wo die Jubiläumsfeier stattfindet und passt zur humanistischen Botschaft Pankoks, an die die Otto-Pankok-Gesellschaft seit eh und je erinnert.

Foto: Hesse

Der Bildhauer, Maler und Grafiker liebte die Natur. Im und am Gut Haus Esselt in Drevenack spürt man, was Otto Pankok und seine Familie fasziniert haben muss an diesem baumumsäumten, urwüchsigen Ort an der sich vorbei schlängelnden Issel. Er ist ein idyllisches Fleckchen geblieben, selbst die Hühner sind auf dem Grundstück so freilaufend glücklich wie zu seinen Lebzeiten.

Am 6. Juni wäre der Künstler 125 Jahre alt geworden, seit 50 Jahren besteht die Otto-Pankok-Gesellschaft, die mittlerweile mit der Stiftung zusammengeführt worden ist, um das riesige Werk mit seiner friedfertigen, antirassistischen Botschaft zu erhalten. Am Samstag, 30. Juni, feiert man mit Festreden und Abendkonzert mit Bluespianist Paul Millns. Am Samstag, 14. Juli, gibt es zudem ab 14 Uhr einen Tag der offenen Tür für das breite Publikum. Dann kann man sich das renovierte Gutshaus, das Archiv und die vor der Sanierung stehende Museumsscheune ansehen.

Eine große Rolle werden dabei die erweiterten Aktivitäten von Gesellschaft und Stiftung spielen. Denn in den vergangenen Jahren gibt es immer mehr Veranstaltungen, Gruppenbesuche und ein enorm gewachsenes Bildungsprogramm für Schulklassen. Im Zusammenhang mit der öffentlich geförderten Sanierung unter Erhalt der besonderen Atmosphäre rund um das wuchtige Haus Esselt mit seinem historischen Innenleben ist die Lebensstätte von Otto, Hulda und Eva Pankok ein einzigartiges Ensemble geblieben und mehr denn je ein Besuch wert. Viele Ehrenamtliche sorgen mit Herzblut für den Betrieb. Museumsleiterin Annette Burger dankt ihnen - und ist selbst eine unermüdlich tätige Ehrenamtliche. 6000 Besucher zählte man 2017, darunter waren 80 Gruppen und 45 Schulklassen.

Im Sommer 1968, zwei Jahre nach dem Tod des Düsseldorfer Kunstakademie-Lehrers Pankok, hatten Journalistin und Publizistin Hulda Pankok und Künstlerin Eva Pankok das Museum in Drevenack und die Gründung der Gesellschaft realisiert. Bei der Erschließung und Vermittlung des Werks übernahm die Gesellschaft eine zentrale Rolle. Neben Museumsbetrieb und Ausstellungen wurden Werkverzeichnisse und Forschungsbeiträge erstellt. Nach Hulda Pankoks Tod 1985 übernahm Tochter Eva Pankok die Museumsleitung, unterstützt von der Gesellschaft. 1977 erfolgte die Gründung der Stiftung. In den 90er Jahren wurde der Museumsanbau errichtet, ebenso die Hausmeisterwohnung.

Mit großem Erfolg wurde in den letzten Jahren die pädagogische Arbeit ausgedehnt. Prominente Gäste, etwa Pankok-Schüler und Nobelpreisträger Günther Grass, kamen. Und ein regelmäßiges Ausstellungsprogramm hielten die Erinnerung an das Werk wach. Heute, so sagt die Otto-Pankok-Gesellschaft selbst, befinde man sich im "Konsolidierungsprozess". Was untertrieben ist, denn in den vergangenen Jahren bis heute hat sich sehr viel bewegt draußen in Drevenack, nicht nur baulich.

Viele halfen. Annette Burger dankt ausdrücklich Landrat Ansgar Müller, Hünxes Bürgermeister Dirk Buschmann und dem Ex-Landtagsabgeordneten Norbert Meesters (Wesel). Großen Anteil haben die Vorsitzenden der Gesellschaft als Motoren, von Rainer Zimmermann über Karlheinz Pieroth (Geschäftsführer), Helmut Brocke, Christoph Leisten und aktuell Norbert Fasse. Er spricht in der Feierstunde am Samstag ebenso wie Geschäftsführerin Ilse Falk und Prof. Gertrude Cepl-Kaufmann. Sie ist eine langjährige Freundin des Hauses, stand intensiv im Dialog mit Eva Pankok und hat viel für die inhaltliche Ausrichtung getan.

Bevor um 19 Uhr Paul Millns den Blues und anderes spielt, gibt es noch Schmackhaftes, was als Buffet à la Pankok angekündigt wird. Einfach, klar, schlicht und gerne mit einem Gläschen Wein.

(RP)
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