Hamminkeln/Bocholt Opfer gefesselt: Polizei klärt Raubserie auf

Hamminkeln/Bocholt · Die Verdächtigen sollen auch am 6. Juni in Dingden eine Tat begangen haben.

Zwischen 15. März und 16. Mai kam es in Bocholt zu einer Serie von Raubüberfällen. Die Täter brachen in Wohnungen ein und gingen gezielt auf Bewohner zu. Opfer wurden gefesselt, bis zu anderthalb Stunden festgehalten und mit dem Tode bedroht. Die Täter steigerten ihre Intensität von Fall zu Fall und benutzten auch eine Schusswaffe, um ihren Drohungen Nachdruck zu verleihen. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Münster wurde eine Ermittlungskommission unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Thomas Stappert eingerichtet, die die Serie nun aufklären konnte. Dabei könnte es Zusammenhänge zu einem Hamminkelner Fall geben.

Am 23. Mai kam es in Baden-Württemberg (Markdorf im Bodenseekreis) zu einer gleich gelagerten Tat, in der Folge konnte die Polizei in Konstanz vier Verdächtige festnehmen. Es handelt sich um einen 23-Jährigen und einen 28-Jährigen aus Bocholt, einen 21-Jährigen aus Rhede und einen 23-Jährigen aus Oberhausen. Teilweise hatten sich die Personen - allesamt ausländische Staatsangehörige - unter falschen Personalien hier aufgehalten und angemeldet. Der 23-Jährige aus Oberhausen war schon vor seiner Festnahme im Fokus der hiesigen Ermittler. Die Maßnahmen der Ermittlungskommission der Kreispolizeibehörde Borken konzentrierten sich schnell auf mögliche Zusammenhänge zur Serie in Bocholt. Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden zahlreiche Beweismittel gefunden und sichergestellt, darunter auch viele Schmuckstücke, die teilweise bereits konkreten Taten zugeordnet werden konnten. Zudem ergab sich ein Tatverdacht gegen weitere Personen.

"Diese Raubüberfälle in Wohnungen waren angsteinflößend. Ich bin sehr froh, dass diese schlimmen Verbrechen durch die Arbeit der Polizei geklärt wurden und die Serie damit beendet ist. Ich bin stolz auf die Polizei im Westmünsterland und bedanke mich beim Polizeipräsidium Konstanz für die gute Zusammenarbeit und die Festnahme", sagt Landrat Kai Zwicker.

Die Arbeit der Ermittler dauert an. Die Täter stehen im Verdacht, weitere Taten (unter anderem am 6. Juni in Dingden) begangen zu haben. Ebenfalls besteht der dringende Verdacht, dass die Tatverdächtigen an einer Vielzahl weiterer Wohnungseinbrüche im Kreis Borken und darüber hinaus beteiligt waren.

Die vier Tatverdächtigen befinden sich in Untersuchungshaft, nachdem die Staatsanwaltschaft Konstanz Haftbefehle beantragt hatte und diese vom zuständigen Richter erlassen wurden.

(RP)
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