„Schon enttäuscht“ Weseler Oktoberfest-Gaudi am Sonntag wegen zu wenig Nachfrage abgesagt

Wesel · Am Freitag, 29. September, 20 Uhr, beginnt das zweitägige Weseler Oktoberfest. Die Organisatoren sind von der vergleichsweise geringen Nachfrage enttäuscht und hoffen, im Herbst 2024 nicht mehr in der Aue, sondern wieder an der Rheinpromenade feiern zu können.

Oktoberfest-Organisator Wilhelm Wegner hofft, dass der eine oder andere Besucher am Freitag, 29. September, und auch am Samstag, 30. September, den Weg ins Festzelt in der Aue noch findet.

Oktoberfest-Organisator Wilhelm Wegner hofft, dass der eine oder andere Besucher am Freitag, 29. September, und auch am Samstag, 30. September, den Weg ins Festzelt in der Aue noch findet.

Foto: Klaus Nikolei

Eigentlich sollten beim mittlerweile 11. Weseler Oktoberfest die Menschen an drei Tagen hintereinander dem bayerischen Lebensgefühl frönen und sich im Festzelt in der Aue einige schöne Stunden machen. Doch kurz vor dem Start am Freitag, 29. September, hat sich das Organisationsteam schweren Herzens dazu entschlossen, die Oktoberfest-Gaudi am Sonntag, 1. Oktober, kurzfristig abzublasen.

Keine von 70 Firmen hat sich gemeldet

Dass der Oktoberfest-Sonntag traditionell deutlich schwächer besucht ist als die anderen beiden Tage, ist nichts Neues. Aber dass das Interesse der Bevölkerung an einem gemütlichen Beisammensein bei Musik und bayerischen Schmankerln so gering ist, hätte Wilhelm Wegner niemals für möglich gehalten. „Wir haben insgesamt 70 Weseler Firmen angeschrieben und für den Sonntag eingeladen. Nicht eine einzige hat sich auch nur zurückgemeldet. Wenn ich ehrlich sein soll, dann bin ich schon enttäuscht“, sagt der mittlerweile 80-Jährige, der zusammen mit dem unterdessen verstorbenen Ernst Berning im Jahr 2012 das Oktoberfest aus der Taufe gehoben hat. Er gehört zum Organisationsteam der Oktoberfest Wesel GbR (siehe Infobox), die das dreitägige, pardon, nun zweitägige Spektakel veranstaltet.

 2024 soll das Oktoberfest dann wieder auf dem Areal an der Rheinpromenade stattfinden. Aktuell sind dort noch Bauarbeiten im Gange.

2024 soll das Oktoberfest dann wieder auf dem Areal an der Rheinpromenade stattfinden. Aktuell sind dort noch Bauarbeiten im Gange.

Foto: Klaus Nikolei

500 Karten für Samstag sind verkauft

Doch auch die Nachfrage nach Karten für den Freitagabend erfüllt die Erwartungen von Wilhelm Wegner und seinen Mitstreitern nicht. Für den Samstag sind immerhin 500 Karten im Vorverkauf abgesetzt worden. Das Festzelt unweit des Auestadions fasst maximal 800 Besucher.

Doch woran liegt es, dass das Weseler Oktoberfest offensichtlich seine Strahlkraft verloren hat? Natürlich gibt es da zahlreiche Gründe. Zum einen wurde das Weseler Oktoberfest – bislang jedenfalls – auf keiner städtischen Internetseite auch nur erwähnt, weil es ganz offensichtlich Probleme bei der Kommunikation gegeben hat. Allen Beteiligten ist klar, dass das 2024 anders laufen muss und wird.

Zum anderen ist es den in der GbR organisierten Schützenvereinen ganz offensichtlich nicht gelungen, die eigenen Mitglieder und deren Familien für die bierselige Veranstaltung zu begeistern. Ansonsten nämlich hätte zumindest der Samstagabend ausverkauft sein müssen. Und nicht zuletzt spielt natürlich auch der Veranstaltungsort eine Rolle.

Wilhelm Wegner ist überzeugt, dass der Zulauf ein ganz anderer wäre, wenn das Zelt an der Rheinpromenade aufgebaut wäre. Doch aktuell finden dort noch immer Bauarbeiten statt. Die neuen Parkflächen sind noch immer nicht fertig.

Die Oktoberfest GbR hofft nun inständig, dass die Veranstaltung im nächsten Jahr an den angestammten Platz zurückkehren kann. So wie es die Stadt nach Auskunft von Wilhelm Wegner bereits versprochen habe. „Wir wollen jetzt mal nach vorne blicken und hoffen, dass alles so kommt“, sagt er. Denn sollte – aus welchen Gründen auch immer – im Herbst 2024 das Areal an der Promenade nicht zur Verfügung stehen, „dann ist die Sache gegessen. Das jedenfalls ist meine ganz persönliche Meinung“, betont Wilhelm Wegner.

Die Schmalzler spielen an beiden Abenden

Wer am Freitag, 29. September, das Weseler Oktoberfest besuchen möchte, kann spontan ab 19 Uhr in die Aue kommen. Um 20 Uhr geht’s los. Für musikalische Unterhaltung bis 1 Uhr in der Nacht wird, wie schon in den Jahren zuvor, die Gaudi-Kapelle Die Schmalzler aus dem Bayerischen Wald sorgen.

Am Samstag, 30. September, ist das Zelt bereit ab 17 Uhr geöffnet. Offiziell wird das Oktoberfest dann um 19 Uhr von Bürgermeisterin Ulrike Westkamp eröffnet, die ein Fass anstechen soll. Natürlich spielen auch am Samstag die Schmalzler bis um 1 Uhr Partyhits.

In den Eintrittspreisen (Freitag: 14,50 Euro; Samstag: 19,50 Euro) sind übrigens keine Gutscheine für typische Oktoberfest-Speisen und Getränke enthalten. Jeder Gast bestellt im Zelt, was er gerne essen und trinken möchte. Wertmarken wird es keine geben. Gezahlt wird in bar beim Servicepersonal. Zur Auswahl stehen am Freitag Leberkäse und Brezel, am Samstag dann zusätzlich auch Haxen, halbe Hähnchen, Kartoffelsalat, Püree und Sauerkraut.

Neu ist, dass Jacken erstmals am Eingang abgegeben werden können. Auf Geldbörsen und Handys, so heißt es, müsse natürlich jeder selber aufpassen.

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