Vorfall in Oberhausen Wölfin Gloria hat nach Wochen wieder zugeschlagen
Oberhausen/Schermbeck · Sie hat wieder zugeschlagen: Am 5. Februar hat Wölfin Gloria in Oberhausen ein Schaf gerissen. Der letzte derartige Fall stammt aus dem Dezember.
Es ist der erste Schafsriss seit dem 9. Dezember, der der Wölfin GW954 aus Schermbeck nachgewiesen werden kann: Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) NRW bestätigt einen neuen Nachweis der Wölfin GW954f im Wolfsgebiet Schermbeck. Er datiert allerdings schon von Anfang Februar. Die genetischen Untersuchungen einer Speichelprobe zeigten, dass die Wölfin am 5. Februar 2019 auf dem Gebiet der Stadt Oberhausen ein Schaf getötet hat, teilte das Lanuv nun mit. Der Nachweis und die Individualisierung des Wolfes erfolgte beim Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen.
Zuletzt hatten auch Jäger vom Niederrhein Zweifel daran geäußert, dass sich das Tier noch in Schermbeck und Region aufhält. In Hünxe war die Wölfin am 11. Januar noch einmal in einer Fotofalle gesichtet worden, seitdem aber nicht mehr. Das Lanuv teilte auf Anfrage zuletzt mit, dass die Wölfin immer wieder gesichtet würde, man nun aber nicht mehr alle Sichtungen öffentlich mache.
Der betroffene Tierhalter in Oberhausen wurde nun über das aktuelle Ergebnis informiert. Er kann über die Förderrichtlinie Wolf des Umweltministeriums eine Entschädigung für das gerissene Tier sowie angefallene Tierarztkosten erhalten. Die aktuelle „Förderrichtlinie Wolf“ ist Teil des NRW-Wolfmanagements und sieht Entschädigungsleistungen für gerissene Nutztiere vor, sofern ein Wolfsnachweis erfolgt ist. Die Halter von Schafen, Ziegen und Gehegewild im Wolfsgebiet Schermbeck können Förderanträge zum Herdenschutz stellen.
Bundesweite Untersuchungen bestätigen: 100-Prozent-Schutz gegen Wolf-Übergriffe auf Weidetiere gibt es nicht. Funktionierende Elektrozäune würden aber die Zahl erfolgreicher Wolfübergriffe erheblich senken.