Landtagswahl NRW 2022 Landtagswahl 2022 im Kreis Wesel - die Kandidaten und Parteien

Kreis Wesel · Nur acht Monate nach der Bundestagswahl werden die Menschen in NRW erneut an die Wahlurnen gerufen. Am 15. Mai wird über die Zusammensetzung des Landtags abgestimmt. So stehen die Chancen der Kandidaten aus dem Kreis Wesel.

Landtagswahl NRW 2022: Wie funktioniert die Wahl? Wer wird gewählt?
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So funktioniert die Landtagswahl in NRW

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Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

Acht Monate nach der Bundestagswahl wird am Sonntag, 15. Mai, ein neuer Landtag gewählt. Doch was bedeutet das für den Kreis Wesel? Ist in Düsseldorf ein ähnlicher Bedeutungsgewinn für den Kreis zu erwarten wie in Berlin, wo sich nun sieben Abgeordnete für die Region zuständig fühlen dürfen? Ein erster Ausblick.

Was wird überhaupt gewählt?

Bei der Landtagswahl wird über die Zusammensetzung des Landesparlaments abgestimmt. Wie bei der Bundestagswahl können sich alle Wahlberechtigten dabei mit ihrer Zweitstimme für eine der antretenden Parteien und mit der Erststimme für einen der Direktkandidaten in den 128 Wahlkreisen entscheiden. Vier betreffen den Kreis Wesel.

Alle Ergebnisse zur Landtagswahl in NRW 2022 im Wahlkreis Wesel I - Oberhausen II finden Sie am Abend des 15. Mai hier.

Welche Wahlkreise gehören zu Wesel?

Die Stadt Dinslaken bildet mit dem Oberhausener Stadtteil Sterkrade den Wahlkreis 57 Oberhausen II – Wesel I. Die Wahlleitung für diesen Wahlkreis liegt bei der Stadt Oberhausen. Für die drei anderen Einheiten ist Lars Rentmeister als Weseler Kreiswahlleiter zuständig. Im Wahlkreis 58 Wesel II gibt es eine rheinüberschreitende Änderung. Hier sind zum einen die linksrheinischen Wähler aus Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Sonsbeck und Xanten zur Stimmabgabe aufgerufen. Neu dabei ist nun die rechtsrheinische Stadt Voerde. Der Wahlkreis 59 Wesel III umfasst die Kommunen Hamminkeln, Hünxe, Schermbeck und Wesel, während Moers und Neukirchen-Vluyn jetzt den Wahlkreis 60 Wesel IV bilden.

Wer vertritt den Kreis Wesel bislang in Düsseldorf?

2017 eroberten folgende fünf Personen die Direktmandate: Stefan Zimkeit (SPD, Wahlkreis Oberhausen II – Wesel I), René Schneider (SPD, Wesel II), Charlotte Quik (CDU, Wesel III), Ibrahim Yetim (SPD, Wesel IV), Frank Börner (SPD, Duisburg IV – Wesel V).

CDU oder SPD: Wer holt sich dieses Mal die Direktmandate?

Das ist gut drei Monate vor der Wahl noch nicht zu sagen. Gemessen an der Bundestagswahl könnte sich der Richtungswechsel von Berlin natürlich zugunsten der Sozialdemokraten fortsetzen. In jüngsten Umfragen zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen von CDU und SPD ab, wobei beide mit Verlusten gegenüber 2017 zu rechnen hätten und die Grünen den größten Zugewinn verzeichnen würden. Über die Sympathie der Wähler für die jeweiligen Direktkandidaten sagt dies nichts aus. Außerdem laufen noch offizielle Fristen. Wahlvorschläge für die Wahlkreise 58, 59 und 60 können noch bis Mittwoch, 17. März, 18 Uhr, beim Kreiswahlleiter eingereicht werden.

Klar ist, dass die Moerser CDU-Fraktionschefin Julia Zupancic im Wahlkreis Wesel IV als Direktkandidatin für die Christdemokraten antreten wird. Auf der Landesliste der NRW-CDU steht sie auf Platz 73. Fest steht auch, dass Ibrahim Yetim diesen Wahlkreis für die SPD verteidigen will. Er steht auf Platz 43 der Landesliste der SPD in NRW.

Im Wahlkreis Wesel II bewirbt sich Landtagsabgeordneter René Schneider (SPD) aus Kamp-Lintfort am 15. Mai erneut um ein Landtagsmandat in Düsseldorf. Es wäre nach 2012 und 2017 seine dritte Legislaturperiode. Die CDU schickt Alpens Parteichef Sascha van Beek ins Rennen.

Welche Kandidaten können in Wesel über die Erststimme gewählt werden?

Im Wahlkreis Oberhausen II – Wesel I haben die Parteien folgende Direktkandidaten aufgestellt:

  • CDU: Simone-Tatjana Stehr
  • SPD: Stefan Zimkeit
  • Grüne: Niklas Graf
  • FDP: Bettina Piechatzek
  • Die Linke: Christian Rösen
  • AfD: Olaf Wilhelm
  • Die Violetten: Raimund Runte
  • Volt: Ann-Katrin van Rompaey

Im Wahlkreis Wesel II haben die Parteien folgende Direktkandidaten aufgestellt:

  • CDU: Sascha van Beek
  • SPD: René Schneider
  • Grüne: Niels Awater
  • FDP: Franca Cerutti
  • Die Linke: Manuela Becher
  • AfD: Daniela van Meergeren
  • Die Partei: Renan Cengiz
  • die Basis: Michael Reiff

Im Wahlkreis Wesel III haben die Parteien folgende Direktkandidaten aufgestellt:

  • CDU: Charlotte Quik
  • SPD: Kerstin Löwenstein
  • Grüne: Elke Langenbrink
  • FDP: Nadine Kleinsteinberg
  • Die Linke: Hilmar Schulz
  • AfD: Holger Raumann
  • Die Partei: Marcel Schoiere
  • die Basis: Markus Bärmann
  • Team Todenhöfer: Jürgen Verkennis

Im Wahlkreis Wesel IV haben die Parteien folgende Direktkandidaten aufgestellt:

  • CDU: Julia Zupancic
  • SPD: Ibrahim Yetim
  • Grüne: Tom Wagener
  • FDP: Constantin Borges
  • Die Linke: Hasan Özer
  • AfD: Dr. Renatus Rieger
  • Die Partei: Manuela Zaitz
  • die Basis: Gisela Feldhaus
  • Team Todenhöfer: Holger Dunker

Wie haben die Parteien im Kreis Wesel 2017 abgeschnitten?

2017 erlebte die SPD nicht nur auf Landesebene ein Desaster. 14.424 Wähler verloren die Genossen im Gesamtkreis Wesel im Vergleich zur Landtagswahl 2012. Das bedeutete ein Minus von 9,8 Prozentpunkten. Im Detail gab es durchaus Unterschiede. So holte Stefan Zimkeit (SPD) den damaligen Wahlkreis 56 (Sterkrade, Dinslaken) mit 41,7 Prozent vor Simone Stehr (CDU, 30,7). Im damaligen Wahlkreis 57 (Alpen, Kamp-Lintfort, Rheinberg, Sonsbeck, Xanten und der Ortsteil Vluyn) setzte sich SPD-Mann René Schneider mit 38,5 Prozent gegen Rainer Groß (CDU, 36,8) durch.

Die CDU in Wesel berauschte sich 2017 an einem wahren Feiertag. Mit der damals 34 Jahre alten Kandidatin Charlotte Quik aus Hamminkeln-Brünen an der Spitze schlossen die Christdemokraten mit 33,1 Prozent der Zweitstimmen in einem tendenziell eher roten Wahlkreis fast wieder auf. Die SPD kam auf 34 Prozent. Für die Partei punkten konnte Quik besonders in ländlichen Gemeinden. Selbst im traditionell roten Wesel lag sie mit Norbert Meesters (SPD) nahezu gleichauf. Am Ende wurde der Amtsinhaber im Wahlkreis abgewählt. Mit 39,4 zu 36,9 Prozent schlug Quik Meesters klar. 32.058 Wähler gaben ihr ihre Erststimme, Meesters holte 30.029. Der Landestrend half zweifellos mit.

Im damaligen Wahlkreis 59 (Moers und der Ortsteil Neukirchen von Neukirchen-Vluyn) gewann Ibrahim Yetim (SPD) mit 42,2 Prozent deutlich vor dem heutigen Landrat Ingo Brohl (CDU, 34,6), Martin Borges (FDP, 9) und Gudrun Testeegen (Grüne, 4,3).

Und noch ein Gebiet ging 2017 an die SPD. Im damaligen Wahlkreis 63 (Hamborn und Walsum von Duisburg sowie Budberg und Orsoy von Rheinberg) gewann Frank Börner mit 41,6 Prozent vor Frank Heidenreich (CDU, 23,9).

Landesweit brachte das den Genossen allerdings nichts. CDU-Kandidat Armin Laschet konnte SPD-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft ablösen. Dieses Mal hofft Laschets Nachfolger Hendrik Wüst auf seine Wiederwahl – Herausforderer ist der Sozialdemokrat Thomas Kutschaty.

Alle Infos zur Landtagswahl in den benachbarten Wahlkreisen aus:

(fws)
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