Wesel Noro-Virus an Weseler Krankenhäusern

Wesel · Sowohl am Evangelischen Krankenhaus als auch am Marien-Hospital gibt es aktuell Fälle von Noro-Virus. Die Zahl der Betroffenen ist jedoch überschaubar. Mit besonderen Hygienemaßnahmen soll eine Ausbreitung verhindert werden.

 Auf der Station 4B im Ev. Krankenhaus werden Noro-Virus-Patienten unter besonderen Hygienemaßnahmen versorgt. Auch Krankenpflegehelfer Achim Kloppert trägt Schutzkleidung.

Auf der Station 4B im Ev. Krankenhaus werden Noro-Virus-Patienten unter besonderen Hygienemaßnahmen versorgt. Auch Krankenpflegehelfer Achim Kloppert trägt Schutzkleidung.

Foto: Malz

Er ist ein ungebetener Gast, nicht nur in Krankenhäusern: der Noro-Virus. Beide Weseler Kliniken sind aktuell davon betroffen. Während man am Marien-Hospital von Einzelfällen spricht, zählt das Evangelische Krankenhaus, Stand gestern Mittag, drei bestätigte Fälle sowie zwölf weitere Verdachtsfälle.

Wesel: Noro-Virus an Weseler Krankenhäusern
Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Sie werden momentan auf der Station 4 B unter besonderen Hygienevorschriften behandelt. "Im Vergleich zum vergangenen Jahr haben wir nun zum jetzigen Stand weniger Fälle. Es ist mit Abstand nicht so schlimm", erklärte gestern Dr. Rüdiger Schmidt, Hygienebeauftragter Arzt im Hinblick auf die "überschaubare Anzahl der Erkrankten". Den Grund für eine kurzfristig einberufene Pressekonferenz erklärte Geschäftsführer Rainer Rabsahl so: "Es sind Fragen aufgelaufen, Angst und Unbehagen schwingt mit." Man wolle keine Panik machen, sondern aufklären, hieß es.

Der Noro-Virus trete jährlich vor allem in den nasskalten Monaten auf, in diesem Jahr ungewöhnlich spät, so Schmidt. "Es ist eine VirusErkrankung, die sich durch Durchfall und Erbrechen zeigt. Sie kommt von alleine, geht von alleine und ist für die Mehrzahl der Patienten nicht gefährlich", sagt Schmidt. Allerdings bestehe das Risiko, dass der Flüssigkeitsverlust zu groß wird. Solche Patienten kommen dann ins Krankenhaus und werden dort isoliert, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Denn die Krankheit ist hochgradig ansteckend, eine natürliche Resistenz gibt es nicht.

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Momentan werden die Noro-Patienten und die, bei denen entsprechende Symptome diagnostiziert wurden, gebündelt auf einer Station behandelt. Ein Stoppschild rät vom Besuch ab. Der darf aber unter bestimmten Voraussetzungen trotzdem erfolgen. Man muss sich beim Pflegedienst anmelden, sich die Hände desinfizieren und die Schutzkleidung inklusive Atemschutz anlegen, bevor man sich in eines der isolierten Zimmer begibt. Nach dem Besuch muss die Kleidung noch im Zimmer entsorgt werden, erläuterte Schmidt den Ablauf.

Das gelte natürlich auch für Pflegekräfte und Ärzte. "Das ist Routine für uns, es läuft jedes Jahr gleich", sagt der Mediziner. "Es ist ein standardisierter Ablauf mit erhöhter Desinfektionsfrequenz", erklärte Hygienefachfrau Heike Siebers. Und der zeigt Wirkung. Nachdem sich vergangene Woche bei unklarer Symptomlage bei den Patienten auch Mitarbeiter angesteckt hatten, gibt es derzeit keine Ausfälle beim Personal. "Wir wissen, wie man professionell mit der Situation umgeht", erklärt Rabsahl. Auch im Marien-Hospital werden diese Hygienemaßnahmen umgesetzt.

In Weseler Seniorenheimen der Holding pro homine habe es in der vergangenen Woche einzelne Noro-Fälle gegeben, die Quarantäne sei inzwischen wieder aufgehoben, so ein Sprecher des Marien-Hospitals.

(RP)
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