Gefährdete Vögel leben in Schermbeck Waldkäuze erhalten ein neues Zuhause

Schermbeck · Die Pfadfinder vom Stamm St. Georg und eine Tierärztin befestigten die Nisthilfe am Prozessionsweg. Damit die Eulenart das Angebot jedoch nutzen kann, sind bestimmte Vorkehrungen notwendig.

 Die Helfer hängen den Nistkasten für den Waldkauz auf.

Die Helfer hängen den Nistkasten für den Waldkauz auf.

Foto: Helmut Scheffler

Einige Bäume im Umfeld der Pfadfinder-Begegnungsstätte am Prozessionsweg könnten in den nächsten Jahren entfernt werden müssen. Dann verlieren aber auch die Waldkäuze ihre Nistplätze. Die Altschermbecker Tierärztin Margert Dorr und ihr Mann Christoph haben die Vögel in diesem Bereich schon vor zwei Jahrzehnten regelmäßig gesehen und im Herbst oder Frühjahr gehört. Der Waldkauz ist eine mittelgroße Eulenart, die gerne in Baumhöhlen oder in Mauerlöchern nistet. Im Jahr 2017 war der Waldkauz in Deutschland der Vogel des Jahres. 

„Wir möchten gerne erreichen, dass der Waldkauz auch dann im Waldstück am Pfadfinderhaus erhalten bleibt, wenn einige Bäume weichen müssen“, begründet Christoph Dorr ein Nistkasten-Projekt, das er gemeinsam mit seiner Frau gestartet hat und das auch beim Pfadfinderstamm St. Georg auf ein positives Echo stieß. Das Ehepaar Dorr besorgte einen Nistkasten, der sich in besonderer Weise für den Waldkauz eignet. Der Pfadfinder-Stammesleiter Manuel Schmidt und der Materialwart Oliver Marsfeld brachten eine lange Leiter mit und befestigten den Nistkasten in etwa fünf Meter Höhe mit speziellen baumfreundlichen Alu-Nägeln. Eine Zusatz-Vorrichtung sorgt dafür, dass kein Marder in den Waldkauz-Nistkasten vordringen kann.

Etwa zehn Meter von der Waldkauz-Nisthilfe entfernt wurde von Oliver Marsfeld in etwa gleicher Höhe ein Fledermauskasten aufgehängt. Er soll dazu beitragen, dass die Fledermäuse auf der Suche nach einem Nistplatz nicht die Nisthilfe für den Waldkauz in Beschlag nehmen. Die Nistkästen müssen mindestens einmal jährlich gereinigt werden. Diese Aufgabe wollen die Rover des Pfadfinderstammes jeweils am ersten Oktober-Wochenende übernehmen.

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