Wesel Niederrheinhalle von 1959 ist ein energetisches Fossil

Wesel · Der beliebte Veranstaltungsort soll Stück für Stück nachgebessert werden.

Eigentlich erstaunlich: Großhallen mit Kapazitäten für bis zu 2000 Besucher müssten doch für private Investoren interessant sein. Doch in Wesel und im näheren Umfeld hält sich mit ihrem angejahrten Charme seit Jahrzehnten die Niederrheinhalle als die Halle für Großveranstaltungen und kleinere Versammlungen im Parkettsaal. Die letzte Modernisierung ist schon länger her, nun stehen Verbesserungen an - verteilt über drei Jahre bis 2016. Im Ausschuss für Gebäudeservice wird vorgestellt, was geplant ist. Merkwürdigerweise im nichtöffentlichen Teil, obwohl es sich um Baumaßnahmen handelt, für die der Steuerzahler aufkommt und es auch nicht um Verträge geht.

Gebaut wurde die Halle 1959, sie hat eine Nettogrundfläche von exakt 4575 Quadratmetern. Die erfolgreichen Pächter sind seit 2011 Michael und Heike Lohmeyer, bekannt auch als einstiges Karnevalsprinzenpaar. Energetisch ist die Niederrheinhalle ein Oldtimer - Außenwände ohne Wärmeschutz, Fußboden und Dach nur gering isoliert, Heizung verbesserungswürdig. Eine Million Euro für energetische Maßnahmen seien nötig, um die Betriebskosten deutlich zu senken, heißt es bei der Stadt. Unter anderem könnte ein Blockheizkraftwerk zum Einsatz kommen, die Sanierung der Außenfassade nächstes Jahr dürfte ohnehin Pflicht sein.

Auch die Sicherheit ist ein Thema

Doch vor der Energie steht zunächst die Sicherheit. Noch in diesem Jahr wird beim Brandschutz für 60 000 Euro nachgebessert, die Lösch- und Trinkwassersystem werden getrennt (50 000 Euro). Der Einbau einer Entrauchungsanlage ist für 2015 vorgesehen und soll 150 000 Euro kosten. Das, so warnt die Stadtverwaltung, muss nicht das Ende der Fahnenstange sein. Denn es muss noch genau gerechnet werden. Beruhigend immerhin, dass der TÜV Nord gegutachtet hat, dass die Anlagen trotz der Mängel weiter betrieben werden dürfen. Außerdem sind auf der To-do-Liste die Sanierung der Sanitäranlagen und ein neuer Schwingboden verzeichnet. Auch der Pächter wird sich beteiligen müssen, kündigt die Stadt an.

1993 fand übrigens die letzte große Sanierung der Halle statt. 2012 wurde die Fassade am Haupteingang erneuert.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort