Wesel Neun Varianten für alte B 58

Wesel · Polderdorf wartet auf Bürgerversammlung zur Neugestaltung der Ortsdurchfahrt. Wie schön es wird, hängt auch von Anliegergebühren ab. Im Zeitplan für Büderichs Umgehung hakt's, Planverfahren für Südumgehung beginnt.

 Wenn die hier an der Rheinallee (links) querende Weseler Straße / Venloer Straße ihren Status als Bundesstraße verliert, ist Raum für eine Neugestaltung Büderichs. Längs abgestellte Pkw (hinten links) könnten quer geparkt werden.

Wenn die hier an der Rheinallee (links) querende Weseler Straße / Venloer Straße ihren Status als Bundesstraße verliert, ist Raum für eine Neugestaltung Büderichs. Längs abgestellte Pkw (hinten links) könnten quer geparkt werden.

Foto: bosmann

Selbsthilfe ist wünschenswert, aber in den Mühlen der Bürokratie bleibt nicht viel vom guten Willen übrig. Das musste jetzt der Büdericher Arbeitskreis (AK) Verkehr und Gestaltung des Bürgerforums im Gespräch mit der Verwaltung erleben. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp bezeichnete es gestern zwar als "konstruktiv". AK-Sprecher Heinz Rennings hofft, dass bald alle Varianten für eine Neugestaltung der B 58 in einer Bürgerversammlung vorgestellt werden können. Denn ohne die Einbindung der unmittelbar Betroffenen geht es nicht. Laut Westkamp liegen neun Varianten auf dem Tisch. Sie reichen von 424 000 Euro bis zum 1,3-Millionen-Ausbau. Nur die reine Erneuerung der Bürgersteigplatten (70 000 Euro) käme ohne Anliegerbeiträge aus.

Umgehung erst in 2013 fertig

Wenn die Umgehung B 58n fertig ist und den Verkehr ums Polderdorf herum lenkt, wird die alte B 58 mit ihrer Platanenallee zur dörflichen Achse heruntergestuft, die geradezu Neugestaltung herausfordert. Die schönen Pläne des Bürgerforums hat das Rathaus wegen hoher Anliegerkosten auf Minimalmaß eingestampft, die Büdericher reagierten mit der Absicht, in Eigenregie die 4500 Quadratmeter zu pflastern und so die Kosten erträglich zu halten (RP berichtete). Das Rathaus prüfte und wartete nun in einer Sitzung damit auf, dass Eigenleistung wegen Gewährleistungs- und Haftungsfragen nur begrenzt gewollt ist. Dafür gibt es den Gegenplan, der doch eine Investition von 1,3 Millionen Euro vorsieht. Die würden dann auf die Anlieger umgelegt — ausgerechnet im Kommunalwahljahr 2014. Oder wird Bürgerengagement kaputt gerechnet? Ein Schelm, wer Strategie in der CDU-Hochburg dahinter vermutet ...

Hintergrund des Zeitplans ist, dass die Umgehung nicht Ende 2012 fertig wird. Wegen des Dauerstesses mit der Müllasche kommt es zu Verzögerungen, Sommer bis Ende 2013 wird nun als Termin gehandelt. Folge: Die alte Bundesstraße durch Büderich bleibt länger in Betrieb. Dafür brachten die Stadtplaner schon die ersten Vorstellungen mit zum Bürgerforum. Statt des zuletzt geltenden schlichten verkehrsberuhigten Umbaus der Kreuzung Weseler Straße / Rheinallee soll es nun auch weitere Pflasterungen, neue Bäume und Straßenlaternen geben. Das Ganze lässt etwas urbane Qualität ins Dorf einziehen.

Heinz Rennings ist übrigens froh, dass mehr Zeit bleibt. Denn es sei noch viel zu tun. Kostensenkung durch Eigenleistung bei vorbereitenden Arbeiten sei möglich. Auch könnten Spenden gesammelt werden. Bürgermeisterin Westkamp nannte zudem Pflanzaktionen und Baumpatenschaften als hilfreich.

(RP)
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