Neues Format startet Neue Internet-Talkshow vom Niederrhein

Wesel/Rees/Dinslaken · Bud Spencer, Luke Skywalker, Pippi Langstrumpf, Jim Knopf und Pumuckl: Drei Männer aus der Region widmen ihren frühen Idolen ein eigenes Talk-Format, das am Mittwoch auf Facebook und Youtube Premiere feiert. Der Bislicher Lars Giesen ist dabei.

 Michael Scholten, Roland Donner und Lars Giesen (von links) haben sich zusammengetan.

Michael Scholten, Roland Donner und Lars Giesen (von links) haben sich zusammengetan.

Foto: Scholten

Was haben Bud Spencer, Luke Skywalker und Pippi Langstrumpf gemeinsam? Sie haben in den 70er und 80er Jahren die Kindheit einer ganzen Generation geprägt. Grund genug für den Dinslakener Roland Donner, den Reeser Michael Scholten und den Bislicher Lars Giesen, ihren frühen Idolen ein eigenes Talk-Format zu widmen, das am Mittwoch, 8. Juli, um 19.30 Uhr auf Facebook und Youtube Premiere feiert und künftig viermal pro Jahr produziert werden soll. Die Show heißt „Der flotte Dreier“ und trägt den klärungsbedürftigen Untertitel „Eine Kult(ur)sendung aus Scholtens Sechs-Kino“.

Das „Sechs-Kino“ steht im Obergeschoss eines Reeser Privathauses und verdankt seinen Namen der Tatsache, dass dort sechs Personen Platz finden. Die alten Klappstühle, die aus den Gocher Lichtspielen (Goli) stammen dürften, erwarb Scholten bei einer Haushaltsauflösung. „Immer wenn ich anderen erzählte, dass ich sechs Kinostühle gekauft habe, verstanden die, dass ich Sexkinostühle gekauft habe“, sagt der Reeser. „So entstand, als zweideutiger Kompromiss, die Bezeichnung Sechs-Kino.“ Seit 2018 nutzen Familienmitglieder und Freunde die Möglichkeit, dort stilecht Klassiker der Filmgeschichte anzuschauen. Die stetig wachsende DVD-Sammlung umfasst derzeit 2500 Titel.

Ausgerechnet die Corona-Krise trug dazu bei, dass das „Sechs-Kino“ nun zum Produktionsort einer Talkshow wurde. Donner ist in seiner Heimatstadt Dinslaken bekannt durch erfolgreiche Live-Talkformate wie „Der Donner Talk“ und „Das Maaß ist voll“. Bei einer Autorenlesung in Dinslaken traf er den Bislicher Autogrammsammler Lars Giesen, der gerade Papst Franziskus im Vatikan getroffen hatte. Donner lud Giesen ein, vor großem Publikum über sein anekdotenreiches Hobby zu berichten. Der Abend war ein voller Erfolg, wovon wiederum Michael Scholten Notiz nahm. Wenige Wochen später trafen sich Donner, Giesen und Scholten und planten, den „Donner Talk“ ab Sommer 2020 auch zweimal jährlich in der Scholten-Mühle in Rees zu veranstalten.

Doch dann kam das Coronavirus und machte alle Pläne zunichte. In Telekonferenzen suchte das Trio nach Alternativen. Und weil Roland Donner nicht entgangen war, dass der Autogrammsammler Lars Giesen und der Filmjournalist Michael Scholten von vielen tausend Begegnungen mit Prominenten berichten können, wurde „Der flotte Dreier“ aus der Taufe gehoben.

Die erste Folge ist Giesens Begegnungen mit Bud Spencer und Terence Hill gewidmet, die zweite Folge handelt von Scholtens „Star Wars“-Leidenschaft, die darin gipfelte, dass er 1985 den „Krieg der Sterne“ mit Actionfiguren nachdrehte, 2015 ein Buch über die Filme schrieb und noch heute ganze Zimmer mit seiner „Star Wars“-Sammlung füllt.

Langfristig soll „Der flotte Dreier“ live aus dem „Sechs-Kino“ gesendet werden. Doch um Erfahrungswerte zu sammeln, wurden die ersten beiden Folgen vorab aufgezeichnet. Dirk Kleinwegen von der Reeser Agentur concept!pro stellte und bediente die Kameras, Scheinwerfer und Mikrofone. Giesen und Scholten unterlegten die Aufnahmen hinterher mit vielen Fotos und Videos aus ihren privaten Sammlungen. Für Niederrheiner dürfte interessant sein, dass die große, weite Filmwelt immer wieder auf eine lokale Ebene heruntergebrochen wird. Zum Beispiel, wenn Scholten von Bud-Spencer-Filmen im Reeser Kino berichtet oder Giesen erzählt, wie er jeden Besuch beim Kieferorthopäden nutzte, um später in der Weseler Videothek nach Bud-Spencer-Filmplakaten zu suchen.

(RP)
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