CDU reanimiert linksrheinischen Plan Neuer Vorstoß für Radweg auf der Deichkrone

Wesel · Gut 20 Jahre ist es her, dass um den linksrheinischen Radweg ein heftiger Kampf entbrannte. Heraus kam ein Kompromiss, der Radler und Touristiker bis heute ärgert. Die Weseler CDU regt an, einen neuen Antrag zu starten.

 Die Holperstrecke auf der linkrheinischen Deichkrone ist für Radler unattraktiv, der Deichverteidigungsweg unten ebenso.

Die Holperstrecke auf der linkrheinischen Deichkrone ist für Radler unattraktiv, der Deichverteidigungsweg unten ebenso.

Foto: Ekkehart Malz

Die Sperrung des Eyländer Wegs auf der Bislicher Insel, die von Ausflüglern bereits zweimal zu Nichtbauzeiten brachial missachtet wurde (wir berichteten), macht deutlich, was Radfahrer auch auf der linken Rheinseite zwischen Büderich und Xanten wollen: am Rhein fahren und zwar am liebsten mit Blick auf denselben. Schließlich handelt es sich sich ja um den in Andermatt (Schweiz) startenden Rheinradweg nach Hoek van Holland, eine Euro-Velo-Route. Da tut es weh, unverhofft weite Umwege nehmen zu müssen. Da eine Lösung für den Ärger um die Arbeiten an der maroden Götschleuse bei Xanten nicht in Sicht ist, kann mit weiteren Wildwest-Szenen gerechnet werden. An Wochenenden und Feiertagen mangelt es nicht. Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam kommen noch. Jürgen Linz, CDU-Fraktionsvorsitzender im Weseler Rat, fragt sich, was da wohl unheilvoll alles passieren könnte. Generell wünscht er sich die Reanimation eines alten Themas: Radeln auf der linksrheinischen Deichkrone. Im Stadtentwicklungsausschuss hat Rainer Gellings (CDU) die Überlegungen am Mittwoch schon mal vorgetragen.

Konkret ging es da zwar um den Erhalt des rechtsrheinischen Deichkronenwegs von Bislich nach Rees. Aber so war ein Zusammenhang schon mal gegeben. Und es war Erinnerungsarbeit angesagt. Schließlich ist es gut 20 Jahre her, dass um den linksrheinischen Radweg ein heftiger Kampf entbrannte. Heraus kam ein fauler Kompromiss, der für Radler, Touristiker und nicht zuletzt die Stadt Wesel im Grunde eine Niederlage war und sie alle bis heute ärgert. Bürgermeister war damals Jörn Schroh (CDU), sein Kontrahent Regierungspräsident Jürgen Büssow (SPD). Die Gemengelage war vielschichtig. Kommune und Oberbehörde lagen ebenso im Clinch wie Naturschützer und Naturnutzer, Radler und Schäfer. Hundhalter, Landwirte und Lokalpolitiker strampelten sich an Themen wie Sperrzäunen und Toren ebenso ab. Und über allem schwebte der Deichverband, der naturgemäß strikt den Hochwasserschutz an die erste Stelle setzte und für mehr auch finanziell nicht verantwortlich sein durfte. Heute gibt es Holperabschnitte auf der Krone und Strecken auf dem tiefer liegenden Deichverteidigungsweg – mit Blick auf die grüne Wand des Bollwerks.

Ist die Zeit reif für einen neuen Versuch, mit der Oberbehörde Bezirksregierung in einen konstruktiven Dialog zu kommen? Gibt es vielleicht sogar Fördergeld, um das zu bekommen, was damals unerreichbar schien? Die CDU hat am Freitag die Prüfung des Wunschs beantragt.

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