Wesel Neuer Kunstführer für die Zitadelle

Wesel · Der Weseler Josef Vogt beschreibt in einem 28 Seiten starken Heft die Geschichte des historischen Bauwerks.

Prof. Dr. Heinz Günter Horn, Vorsitzender des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, sowie Guido von Büren, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung, waren sich einig: Der neue Kunstführer über die Zitadelle Wesel gibt das Wissen seines Autors Josef Vogt über das historische Gebäude nicht annähernd wieder.

Dennoch bietet diese Fortsetzung der Schriftenreihe "Rheinische Kunststätten", die im Rahmen des Themenjahres "Danke Berlin - 200 Jahre Preußen am Rhein" nun erschienen ist, einen fundierten Überblick über die Bau- und Nutzungsgeschichte der Zitadelle. Historische Pläne und Ansichten sowie aktuelle Aufnahmen des Baubestandes ergeben ein umfassendes Bild der bedeutenden Festungsanlage. "Die Zitadelle ist nicht nur ein gut erhaltenes Festungsgebäude. Sie wird ja gegenwärtig auch vielfältig genutzt", erzählt Prof. Dr. Horn. Der Vereinsvorsitzende betont zudem, dass es uns "wichtig ist, mit dieser Schriftenreihe ganz bewusst etwas zu schaffen, dass man in den Händen halten kann".

Und das können interessierte Leser nun mit einem 28 Seiten starken Heftchen, für dessen Verwirklichung der 73 Jahre alte Diplom-Ingenieur viele alte Festungsakten durchstöbert hat und sich dabei "erst einmal wieder mit der altdeutschen Schrift auseinandersetzen musste", wie Vogt zugibt.

Der Zitadellen-Kunstführer bietet eine kompakte, informative Beschreibung über das Gebäude, mit deren Bau 1688 begonnen und an deren Fertigstellung bis ins 19. Jahrhundert gearbeitet wurde. Heute zählt die Zitadelle zu einer der größten, noch erhaltenen Festungsanlagen des Rheinlands. Vogt beleuchtet die Anfänge der Zitadelle genauso wie die weitere Geschichte. Er befasst sich mit der Fertigstellung des Bauwerks, geht auf den weiteren Verlauf im 18. Jahrhundert ein, thematisiert die Zeit zwischen 1805 und 1814, als die Zitadelle unter französischer Herrschaft stand und auch die Zeit danach, als sie wieder in preußischer Hand war. Und nicht zuletzt befasst er sich mit der Schleifung der Zitadelle, die in den 20er Jahren begann sowie der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Haupttorgebäude der Zitadelle zu beinahe 60 Prozent zerstört war. Erst 1976 begann die Instandsetzung, die 1987 abgeschlossen wurde.

Heute wird die Zitadelle als Kulturzentrum, unter anderem für das Preußen-Museum, das Stadtarchiv und die Musik- und Kunstschule genutzt. Erhältlich ist der Kunstführer zum Preis von drei Euro beim Rheinschen Verein für Denkmalpflege, im Preußen-Museum sowie bei der Stadtinformation.

(RP)
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