Wesel Neue Leitstelle in Wesel: Anwohner fühlen sich überfahren

Wesel · In Wesel ist die Entscheidung für die neue Kreisleitstelle gefallen. Sie soll an der Jülicher Straße entstehen. Viele Anwohner kritisieren, dass sie in den Planungsprozess nicht einbezogen worden sein. Vor allem die Parksituation am neuen Standort dürfte für Probleme sorgen.

 An der Jülicher Straße in Wesel soll die neue Kreisleitstelle für das Rettungswesen gebaut werden.

An der Jülicher Straße in Wesel soll die neue Kreisleitstelle für das Rettungswesen gebaut werden.

Foto: malz

Der Planungsprozess für die Kreisleitstelle wurde in Wesel lange kaum bemerkt. Dabei war in der Kreispolitik lange klar — gegen die Stimmen von FDP und VWG —, dass der Standort Jülicher Straße (Kreisgesundheitsamt) genutzt wird. Dies stand fest, nachdem Pläne, die Leitstelle im Kreishaus unterzubringen, gescheitert und Alternativen verworfen worden waren (RP berichtete vielfach). Erst spät wurden Anwohner darauf aufmerksam — unter anderem durch Manfred Sevenheck (CDU) —, dass der neue Standort zwischen Reeser Landstraße, Jülicher Straße und dem Wohngebiet nicht problemfrei sein dürfte. Das bestätigte sich am Dienstag.

Bürger sind unzufrieden mit der Informationspolitik des Kreises

Denn da gab es erstmals eine öffentliche (und freiwillige) Bürgerinformation des Kreises — erst vor Ort, dann ein paar Meter entfernt mit Plänen im Kreishaus. Dort stellten Architekt Michael van Ooyen (Straelen) und die Verantwortlichen des Kreises umfassend den Bau vor. Doch was bürgernah gemeint war, gilt bei den Anwohnern als "katastrophale Informationspolitik". Denn die politische Entscheidung beim Kreis für den Standort Jülicher Straße ist gefallen. "Warum sind wir dann überhaupt hier?", fragte ein Betroffener. Womit das Kernproblem benannt war: Vom Baurecht her hat der Kreis korrekt gehandelt, er darf dort einen Verwaltungsbau errichten, muss im Verfahren erst später informieren. Den Bedürfnissen der Anwohner entspricht das nicht.

Besonders fürchten sie mehr Parkdruck, der schon heute kaum beherrschbar ist. Die Größe der neuen Leitstelle — Kompaktbau, zweigeschossig, zehn Meter tief, 38 Meter lang, geplant auf dem heutigen Parkplatz — und Verlust von Grün missfallen. Deutlich gemacht wurde, dass der Standort nahe am Kreishaus von der Verwaltung gewollt ist. Wie bisher in der Feuerwache kann es nicht weitergehen.

(RP)
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