Hamminkeln Neue Facebook-Gruppe gegen Rassismus

Hamminkeln · Katja Gronau und Simon Kaumanns haben die Interessengemeinschaft "Hamminkeln bleibt bunt" gegründet und kümmern sich unter anderem um Flüchtlingskinder, die im Ringenberger Asylbewerberheim untergebracht sind.

 Katja Gronau, Simon Kaumanns, Andrea Rettinghaus und Philipp Rien (v.l.) engagieren sich für Asylbewerber.

Katja Gronau, Simon Kaumanns, Andrea Rettinghaus und Philipp Rien (v.l.) engagieren sich für Asylbewerber.

Foto: Malz

Im Zeitalter sozialer Netzwerke kann aus einem kleinen Gedanken schnell eine große Sache werden - eine Gruppe von Hamminkelnern hat genau das jetzt erlebt. Ursprünglich wollten Katja Gronau und Simon Kaumanns im Internet lediglich Aufklärungsarbeit zum Thema Flüchtlingshilfe leisten, inzwischen haben beide die Interessensgemeinschaft "Hamminkeln bleibt bunt" gegründet. "Wir wollten eigentlich nur unsere Stimme gegen Einträge mit rassistischen Hintergründen bei Facebook erheben. Dass wir damit so eine Welle auslösen würden, hätten wir nicht gedacht", sagt Katja Gronau - erstaunt, aber zufrieden.

Die Facebook-Gruppe "Hamminkeln bleibt bunt" hat mittlerweile fast 700 Mitglieder, und es werden täglich mehr. Die drei jungen Leute - neben Katja Gronau und Simon Kaumanns gehört noch Philipp Rien zur Interessensgemeinschaft - sind aber nicht nur bei Facebook aktiv. Sie wollen auch im wirklichen Leben helfen. Und tun dies bereits. Zuletzt wurde ein Ausflug mit Flüchtlingskindern zum Ponyhof Leiting in Isselburg organisiert. Und zwar aus dem eigenen Geldbeutel. "Die Familie Leiting ist uns da aber sehr entgegengekommen. Wir möchten uns bei ihr bedanken", sagt Simon Kaumanns. 13 Kinder und drei Mütter, die derzeit in der Flüchtlingsunterkunft in Ringenberg untergebracht sind, nahmen an dem Ausflug teil. Alle waren begeistert.

"Zuerst hatten die Kinder Angst vor den Pferden. Aber mit etwas Unterstützung haben sie sich dann doch getraut ein wenig zu reiten und hatten großen Spaß", sagt Andrea Rettinghaus, die sich ebenfalls ehrenamtlich in der Interessensgemeinschaft engagiert. Sie versucht sogar in ihrer Freizeit, Flüchtlingen ein wenig Deutsch beizubringen. "Es ist einfach toll zu sehen, wie man diesen Menschen eine Freude machen kann", sagt sie. Katja Gronau ergänzt: "Wir wollen das Leben der Flüchtlinge lebenswerter machen. Sie sollen sich in Hamminkeln wohlfühlen."

Dafür hat die Gruppe bereits 15 Personen gewinnen können, die sich engagieren. Unter anderem beschaffen sie Spielsachen für die Kinder. "Wir bekommen Nachrichten von Leuten, die uns ihre Sachen anbieten. Wenn wir es uns leisten können, holen wir sie von zu Hause ab und verteilen sie an die Flüchtlinge", sagt Philipp Rien. Die Menschen im Wohnheim seien dankbar für jede Art von Hilfe. "Als wir von dem Ausflug zurückkamen und die Kinder gestrahlt haben, hat ein Vater vor Freude geweint. Das sind auch für uns bewegende Momente", sagt Simon Kaumanns.

Die Interessensgemeinschaft plant weitere Ausflüge. Dabei kooperiert sie mit der Flüchtlingshilfe Hamminkeln. "Dort wird tolle Arbeit geleistet. In erster Linie geht es da aber um Behördengänge. Wir wollen ganz nah bei den Menschen sein und wenn es geht, in Zukunft auch auf individuelle Bedürfnisse eingehen", sagt Katja Gronau.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort