Wesel Musikfestival am Schloss

Wesel · Marienthaler Festspiele wechseln nach nur einem Jahr nach Diersfordt. Im August kommen Jazz-Legenden und Schauspielerin Meret Becker.

 Programm-Macher, Sponsoren und Schlossherr Axel Beichert (3.v.r.) freuen sich auf das dreitägige Festival, das mit einem Konzert in der Kirche endet.

Programm-Macher, Sponsoren und Schlossherr Axel Beichert (3.v.r.) freuen sich auf das dreitägige Festival, das mit einem Konzert in der Kirche endet.

Foto: Malz

Menschen, die Musik lieben und offen sind für Ungewöhnliches sollten sich das letzte August-Wochenende unbedingt freihalten. Dann nämlich finden, nach der überaus gelungenen Premiere 2012, das 2. Marienthaler Festspiele statt. Allerdings nicht im Klosterdorf an der Issel, sondern diesmal im Schatten des "wunderbar abgeschiedenen" Schlosses Diersfordt. "Und hier wollen wir das international besetzte Musikfestival auch in den nächsten Jahren stattfinden lassen. Dann natürlich unter einem anderen Namen", sagt Dr. Michael Patt, der Vorsitzende des Festspiel-Vereins.

Wegen verschiedener Probleme in Marienthal — im Musikzelt an der viel befahrenen Durchgangsstraße störten beispielsweise Auto- und Traktorenlärm den Hörgenuss — fiel die Wahl der Organisatoren auf Diersfordt.

Zwar kann das Zelt, das bis zu 580 Zuhörern Platz bietet, nicht im Schlosshof aufgebaut werden, weil sich für Freitag, 30. August, und Samstag, 31. August, bereits zahlreiche Hochzeitsgesellschaften angesagt haben. Doch hat das alternativ zur Verfügung stehende Areal am Gutshof des Schlosses durchaus seinen Reiz. "Wir haben aber sichergestellt, dass am letzten August-Wochenende 2014 das Festzelt im Schlosshof aufgebaut und das Catering in der alten Remise untergebracht wird", versprach gestern Schlossherr Axel Beichert bei der Vorstellung des Programms.

Auch wenn die Festspiel-Macher keine Prognosen zu den Besucherzahlen abgeben wollen, so gehen sie davon aus, viele Premierenbesucher als "Wiederholungstäter" in Diersfordt begrüßen zu können. "Jedenfalls haben uns viele, völlig begeisterte Gäste gesagt, dass sie unbedingt wiederkommen wollen", so Vereinssprecherin Angelika Patt.

Für die Programm zeichnet der künstlerische Leiter Wilfried Schaus-Sahm verantwortlich. Als langjähriger Programmgestalter des Duisburger Traumzeit-Festivals verfügt er über viel Erfahrung und die nötigen Kontakte. Ihm ist es, nicht zuletzt durch die finanzielle Unterstützung von 20 Sponsoren gelungen, für den ersten Festivalabend (Beginn: 18 Uhr) unter anderem die Jazz-Legende Joachim Kühn zu verpflichten, der mit zwei afrikanischen Musikern das Trio Chalaba bildet und das Publikum mit kochenden Grooves begeistern wird.

Ebenfalls am Freitag präsentiert der Kölner Musiker und Komponist Dirk Raulf das Auftragswerk "H.I.P.E 60 - flußabwärts", das sich mit dem Thema Heimat beschäftigt. Schauspielerin Meret Becker wird dazu Texte vortragen.

Am Samstag tritt dann im Zelt "der Pianist des Glücks", Jacky Terrasson (New York), auf. Ebenso die aus Argentinien stammende Tangolegende Juan Carlos Caceres (Paris). Danach wird getanzt. Das Festival endet am Sonntag, 1. September, 15 Uhr, mit einem Konzert in der Schlosskirche. Der Franzose Michel Godard ist Kopf eines hochkarätigen Sextetts. In ihm treffen Protagonisten der "Alten Musik" auf Jazzimprovisatoren.

Keine Frage, dass das Konzert frühzeitig ausverkauft sein wird. Denn von den gut 120 Karten ist die Hälfte bereits vergeben. Dabei beginnt der Vorverkauf erst in der nächsten Woche (siehe Infokasten).

(RP/rl)
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