Wesel Mit Herzblut fürs Weseler Oktoberfest

Wesel · Am 23. und 24. September findet zum fünften Mal das Brauchtumsfest an der Rheinpromenade statt. Die Organisatoren rechnen Samstagabend mit einem ausverkauften Festzelt. Neuer Caterer soll Panne von 2015 vergessen machen.

 Ernst Berning (l.) und Wilhelm Wegner

Ernst Berning (l.) und Wilhelm Wegner

Foto: rp-aRCHIV-FOTO. bOSMANN

Bis zum 5. Weseler Oktoberfest sind's noch genau fünf Wochen. Und bereits jetzt sind knapp 2000 der insgesamt 2540 gedruckten Eintrittskarten vergeben. Ernst Berning und Wilhelm Wegner vom Organisationsteam der Oktoberfest Wesel GbR (dahinter stehen die Vorstände der Schützenvereine Lackhausen, Vor'm Brüner Tor und Vor'm Clever Tor) sind überzeugt, dass das Festzelt an der Rheinpromenade am Samstag, 24. September, ausverkauft sein wird. "Wer also dabei sein möchte, sollte sich sputen", sagt Ernst Berning, der gestern zusammen mit Wilhelm Wegner im RP-Gespräche eine Bilanz nach fünf Jahren Oktoberfest gezogen hat.

Auf der Habenseite verbuchen die beiden unter anderem, dass die Zahl der auswärtigen Gäste seit Jahren steigt. "Es hat sich vor allem auf der linken Rheinseite herumgesprochen, dass bei uns der Schwerpunkt auf Klasse und nicht auf Masse liegt, die Bewegungsfreiheit einfach größer ist und eine gute Atmosphäre herrscht. Und das gefällt unseren Gästen", sagt Ernst Berning. Gleichwohl gibt er zu, dass in den vergangenen Jahren längst nicht alles optimal gelaufen ist. Vom Frühschoppen am Sonntag hat man sich schnell verabschiedet. Auch der Freitag wurde bislang nicht so gut angenommen wie erwartet. Zudem gab es beispielsweise im vergangenen Jahr kurz nach 19 Uhr praktisch nichts mehr zu essen, was naturgemäß von Besuchern kritisiert wurde. "Da hatte der damalige Caterer falsch disponiert. Aber wir haben aus den Fehlern gelernt", sagt Wilhelm Wegner. Erstmals ist nun die Firma Partyservice Wachtmeister aus Raesfeld für die Verköstigung zuständig. Alle Gerichte (u.a. Hendl, Haxen, Leberkäs, Salate) sollen keine zehn Euro, die Maß Bier acht Euro kosten. "Alle Preise haben wir in den fünf Jahren konstant gehalten", betont Wegner. Auch der Eintritt kostet nach wie vor zehn Euro. Hinzu kommen drei Verzehrgutscheine á vier Euro (siehe Infobox).

Für Stimmung sorgt am ersten Oktoberfest-Abend (23. September) die Nürnberger Gruppe Apolonia. Am Samstag spielen die Schmalzler aus dem Bayerischen Wald Volksmusik und Partyhits bis 1 Uhr in der Nacht.

Apropos Nacht: Ernst Berning hat in den vergangenen Monaten so manche Nacht schlecht geschlafen. Schließlich gibt es bei der Organisation so vieles zu bedenken und zu tun, dass er manchmal einfach nicht abschalten kann. "Auch wenn mir das nicht jeder abnehmen wird: An 356 Tagen im Jahr bin ich täglich drei bis vier Stunden mit dem Oktoberfest beschäftigt", sagt der 70-jährige Obrighovener, der mit Herzblut bei der Sache ist. "Und ich und auch alle anderen verdienen nicht einen Cent", versichert er. Der Gewinn des Festes wird in die Rücklagen gesteckt. Was aber treibt die Organisatoren dazu, trotz der vielen Probleme und der Kritik, sie sie bisweilen einstecken müssen, bei der Stange zu bleiben? "Es klingt vielleicht pathetisch", sagt Wegner, "aber unser Ziel ist es, einen Mehrwert für die Stadt zu schaffen." Und Berning fügt hinzu: "Die Motivation war und ist, dem erkennbaren Trend, dass touristische Aktivitäten nach Xanten abwandern, entgegenzuwirken und dafür zu sorgen, dass auch in Wesel etwas passiert."

(RP)
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