Wesel Mit Farbe gegen Schmuddelecken
Wesel · Citymanager Thomas Brocker benannte als Gastredner einer SPD-Mitgliederversammlung Schandflecke in der Innenstadt, kritisierte veraltete Infobroschüren der Stadt und forderte, offensiver mit Wesels gutem Einzelhandelsangebot und „freiem Parken fast überall ab 14 Uhr“ zu werben.
Weil Citymanager Thomas Brocker erst vor vier Monaten seinen Dienst bei Wesel Marketing angetreten hat und in Krefeld wohnt, sieht er vor allem die Innenstadt zwischen Bahnhof und Willibrordi-Dom immer noch mit den Augen eines Ortsfremden. Und da ist einiges, was im Argen liegt, ließ er seine Zuhörer bei der gut besuchten SPD-Mitgliederversammlung Mittwochabend im Kaiserhof wissen.
Kaum eine Straßenlaterne, die nicht irgendwie Spuren von abgekratzten Aufklebern oder Plakaten aufweist. Zum Teil verdreckte Sitzbänke, umgeknickte Straßenschilder und beschmierte Stromkästen stören ihn ebenfalls. „Es gibt diese Schmuddelecken in der Stadt. Das ist wirklich so“, pflichtete SPD-Stadtverbandsvorsitzender Norbert Meesters seinem Gast bei. „Hier muss schnell etwas getan werden, ein neuer Anstrich wäre wichtig“, so Brocker. „Schließlich lässt man ja auch sein Wohnzimmer nicht verkommen.“ Abhilfe will der Betrieb ASG in nächster Zeit schaffen. Entsprechende Gespräche wurden bereits geführt. Wie wichtig ihm diese Sache ist zeigt seine Ankündigung, „den Zustand von Müllbehältern und Laternen regelmäßig zu kontrollieren.“ Schließlich seien solche Kleinigkeiten für das Flair einer Stadt wichtig. In diesem Zusammenhang nannte er Bocholt. „Dort sieht’s toll aus, nachdem vor wenigen Jahren die Fußgängerzone komplett erneuert wurde.“ Ein Wettbewerb zur Erneuerung der Weseler Einkaufsmeile steht übrigens an. Mehr aber nicht. Auch die Rheinbrücke, „Wesels neues Markenzeichen“, liegt Brocker am Herzen. Diese zu illuminieren müsse das Ziel sein. „Ein Konzept muss erarbeitet werden, damit der Pylon wenigsten Leerrohre erhält, durch die die Leitungen für eine spätere Beleuchtung gezogen werden können.“ Die Zeit dränge, der Pylon wachse.
Mehr Geschäfte als das Centro
Der Citymanger („Ich fühle mich sehr wohl in Wesel“) sprach in seinem mit viel Beifall bedachten Vortrag auch davon, dass sich in den Bereichen Tourismusförderung („Es gibt keine vernünftige Außendarstellung“) und Werbung einiges tun müsse. „Wesel hat 232 Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von 40 000 Quadratmetern, das Centro hat nur 200 mit allerdings 70 000 Quadratmetern. Mit Hilfe der Parkscheibe kann man an vielen Stellen bereits ab 14 Uhr frei parken. Nur muss man allen immer wieder sagen, wie gut es bei uns ist“, sagte er und forderte seine Zuhörer auf, sich aktiv am Stadtmarketingprozess zu beteiligen. „Ich bin für jeden Hinweis dankbar.“
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