Kreis Wesel Ministerium streicht den Ausbau der A 3 bis Elten

Kreis Wesel · Der sechsspurige Ausbau der A 3 von Dinslaken an Wesel und Hamminkeln vorbei bis zur Grenze ist erst einmal vom Tisch. Das NRW-Verkehrsministerium hat das Projekt auf die so genannte Delta-Liste gesetzt. Dort stehen die Vorhaben, die nicht für den Bundesverkehrswegeplan gemeldet werden sollen. "Wir sind der Ansicht, dass ein Ausbau momentan nicht nötig ist", erläutert Maik Grimmeck, stellvertretender Sprecher des Ministeriums.

Für einen sechsspurigen Ausbau gehe man von 65 000 Fahrzeugen am Tag aus. Zählungen zwischen Dinslaken und Elten hätten ergeben, dass dort die Zahl der Autos zwischen 30 000 und 56 000 pendelt. "Die Werte liegen also noch klar unter der Grenze." Zudem ist es so, dass der Verkehr Richtung Grenze abnehme.

Angesichts dieser Daten gebe es Projekte, die vordringlicher seien. Politiker aus der Region sehen das aber ganz anders. Im Regionalrat hatten sie vehement gefordert, die Strecke auszubauen. Zuletzt hatte es Ende 2013 dazu noch einmal einen Beschluss gegeben. Hintergrund ist auch die Entwicklung auf der anderen Seite der Grenze. In fünf Jahren, so die Argumentation hätten die Niederländer die A 12 an die Rotterdam-Route (A 15) angebunden.

Dann würde der Güterverkehr vom Hafen komplett über Arnheim und dann weiter über die A 3 abgewickelt. Daher sei es nötig, auch den Abschnitt bis nach Elten sechsspurig auszubauen.

Christoph Kukulies (FDP Emmerich) befürchtet, dass davon auch der dritte Autobahnanschluss in Emmerich betroffen sein könnte. "Der hat damit nichts zu tun", so Grimmeck. Beim Anschluss laufe das Planfeststellungsverfahren, das habe mit dem Bedarfsplan für den Verkehr nichts zu tun.

(RP)
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