Mehrhooger schreiben an den Bürgermeister Anwohner fordern Wiederaufforstung

Die Interessengemeinschaft Mehrhoog hat Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski schriftlich aufgefordert, die Fläche des kürzlich abgeholzten Wäldchens aufzuforsten. Am Donnerstag ist die umstrittene Rodung Thema im Rat.

 Helmut Loock, dessen Sohn ein Zehntel der ehemaligen Waldfläche gehört, steht vor dem abgeholzten Wäldchen. In Nachbarschaft befindet sich ein Kinderspielplatz.

Helmut Loock, dessen Sohn ein Zehntel der ehemaligen Waldfläche gehört, steht vor dem abgeholzten Wäldchen. In Nachbarschaft befindet sich ein Kinderspielplatz.

Foto: Sebastian Peters

Ein Liste mit knapp 40 Unterschriften von Mehrhooger Bürgern, die an den Straßen Im Kuckuck und Starenweg wohnen, hat jetzt Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski erreicht. In dem beigefügten Schreiben der „Interessengemeinschaft Mehrhoog“  fordern die Unterzeichner, „umgehend die Neuanpflanzung von Jungbäumen“ auf Kosten der Stadt. Außerdem wird Romanski gebeten, Kopien des Schreibens an alle Ratsfraktionen weiterzuleiten. Bei dem besagten Grundstück handelt es sich um ein etwa ein Hektar großes Areal, das vor einigen Tagen komplett abgeholzt wurde.

Wie berichtet, hatte Rathaus-Mitarbeiter Thomas Michaelis im Planungsausschuss erklärt, dass der Baumbestand in dem Waldstück zu 90 Prozent aus Birken bestanden habe, die zu fast 100 Prozent abgestorben seien. Es habe Gefahr für ein Nachbargrundstück und den angrenzenden Spielplatz bestanden. Den abgeholzten Aufwuchs habe man aus ökologischen Gründen liegen lassen, um Biotopgrundlagen für Flora und Fauna zu erhalten und rasches Nachwachsen zu fördern.

„Das stimmt einfach nicht, dass die Bäume zu 100 Prozent abgestorben und bruchfällig waren“, sagt Helmut Loock, dessen Sohn zehn Prozent der Waldfläche gehören und der die Unterschriften in der Nachbarschaft gesammelt hat. „Höchstens 30 oder 40 Prozent der Bäume waren abgänging.“ Dass der Rest gesund gewesen sei, habe man nach der Fällung sehen können. „Das Gehölz befand sich noch in einem festen Zustand“, sagt er. Was ihn in seiner Auffassung bestärkt ist der Kostenvoranschlag der Firma Knipping. „In der steht nichts von einer Totalfällung sondern nur von einer Gefahrbaumfällung und Herunterschneiden von trockenen Birken“, sagt der 82-Jährige. Zehn Prozent der Kosten in Höhe von gut 5000 Euro soll sein Sohn tragen.

Auf das Schreiben der Interessengemeinschaft angesprochen, erklärte Bernd Romanski am Freitag, dass er die Unterschriftenlisten an die Politik weitergeleitet habe und das Thema Rodung in Mehrhoog während der Ratssitzung am Donnerstag, 5. Dezember, Teil der Tagesordnung sein wird. Dass es zu der Fällung die Birken keine Alternative gab, steht für Bernd Romanski nach wie vor außer Frage. „Denn an der Tatsache, das jede Menge Bäume krank waren, kommt man nun mal nicht vorbei.“ Und nach Rücksprache mit dem Forstamt sei man auch überzeugt, dass es richtig sei, die Stämme einfach liegenzulassen. „Denn wenn wir die Fläche komplett räumen würden, um dort neue Bäumchen zu pflanzen, würden wir den Lebensraum für Igel, Eichhörnchen und andere Lebewesen komplett zerstören.“ Dass die Anwohner das Areal nach der Rodung als „Schandfleck“ empfinden, kann er durchaus nachvollziehen. Gleichwohl wird sich Bernd Romanski Anfang der kommenden Woche noch einmal mit Experten zusammensetzen und deren „fundierte Meinung“ hören, um dann den Rat über das Ergebnis der Gespräche zu informieren.

(Klaus Nikolei)
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