Wesel Mehr Asylbewerber: Wesel braucht 600 000 Euro

Wesel · Im Anschluss an die Sitzung der Haushaltskommission wies Ludger Hovest (SPD) auf weitere Kosten für die Stadt durch wachsende Flüchtlingsströme hin. Mit dem Stand der Dinge befasst sich der Sozialausschuss, der am Donnerstag, 15. November, um 16.30 Uhr im Ratssaal tagt.

Aus der Sitzungsvorlage geht hervor, dass sich aktuell 127 Asylbewerber in Wesel aufhalten. Zu ihnen gehören allein 60 Kinder, Frauen und Männer aus Serbien. Meist handelt es sich bei diesen Menschen um Roma, die als sogenannte Armutsflüchtlinge aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland eingereist sind — oftmals als Folgeantragsteller zum zweiten Mal.

Weil die Zahl der Flüchtlinge derart angestiegen ist, ist die Aufnahmekapazität des Übergangswohnheimes erschöpft. Folglich müssen private Wohnungen angemietet werden. Das schlägt sich natürlich auf den Haushalt nieder. In diesem und im nächsten Jahr hatte die Verwaltung mit jeweils 75 Antragstellern gerechnet. Nun ist die Zahl auf 118 angepasst worden. Demnach rechnet die Stadt mit einem überplanmäßigen Bedarf von 75 000 Euro. Der Mehrbedarf 2013 für Kosten der Unterkunft, Lebensmittel und Krankenhilfe liegt gar bei 610 000 Euro. Auch wenn Land und Bund signalisiert haben, sich an den Kosten der Kommunen zu beteiligen, so würde ein Teil des Geldes erst zwei Jahre später zurück in die Stadtkasse fließen.

Belastet wird der Weseler Haushalt in diesem Jahr zusätzlich durch die steigende Zahl von Menschen, deren Wohnungen zwangsgeräumt wurden (90 bis Oktober 2012; 67 im gesamten Jahr 2011) und für die nicht ausreichend Platz im Übergangswohnheim vorhanden ist. Aus diesem Grund soll der Sozialraum im Keller des Verwaltungsgebäudes Herzogenring 34 zu einer Schlafstelle für alleinstehende Männer umgebaut werden. Kosten: 21 500 Euro.

(kwn)
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