Ein Buch oder ein Poster wäre den 24 Schülern nicht genug gewesen, um ihre Eindrücke vom Morgenland festzuhalten. Stattdessen haben sie große bunt verzierte Kästen, sogenannte "Museobilboxen", gebastelt. Die Front der Pappe-Vitrine besteht aus aufgeklebten orientalischen Säulen. Im Inneren durften die Schüler Gegenstände unterbringen, die ihrer Meinung nach die größte Aussagekraft für den Fernen Osten haben, etwa ein Beduinen-Zelt, ein Tonbecher, Fotos von sich selbst und jede Menge Sand. "Die Schüler hatten völlig freie Hand und wurden richtig kreativ", sagt Sina Mauracher, Klassenlehrerin der 6c. "Es war sehr schön zu beobachten, wie wissbegierig und motiviert sie an diese Aufgabe herangegangen sind." Das Projekt, dass im Rahmen des bundesweiten Förderprogramms "Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung" stattfand, machte das Preußen Museum für die Kinder zum außerschulischen Lernort. "Es war mal etwas ganz anderes, in einem Museum an einem Thema zu arbeiten", sagt der 13-jährige Julian. "Im Klassenzimmer arbeitet man ja eher für sich allein. Hier konnten wir gemeinsam als Team basteln. Das hat echt Spaß gemacht." Auch seine Klassenkameradin Samira (12) hat aus den letzten vier Monaten einiges mitgenommen. "Hätten wir das Ganze einfach in einem Geschichtsbuch nachgelesen, hätten wir wohl nicht so viel gelernt", glaubt die Zwölfjährige.

Geschichtsunterricht in anderer Form ist jedoch nur der positive Nebeneffekt des Projektes. "Vorrangig geht es um kulturellen Austausch", sagt Ingrid Kempken-Weuster. "Gerade in jungen Jahren ist es wichtig, dass die Kinder ihr Wissen um andere Kulturen erweitern."