Wesel Marihuana-Plantage im Keller

Wesel · Polizei lüftete gestern das Schweigen um den Einsatz Ende Oktober in Ringenberg. Ein 29-Jähriger hatte im Keller seiner Doppelhaushälfte 900 Marihuana-Pflanzen angebaut. Er war Teil eines Trios, das auch in Gladbeck aufflog.

Hamminkeln/Gladbeck Den 29. Oktober werden die Nachbarn am Suederweg in Ringenberg so schnell nicht vergessen. Polizei und Helfer vom Technischen Hilfswerk mit drei blauen Lkw sorgten an dem Samstag für großes Aufsehen. Sie bauten sich vor einer Doppelhaushälfte auf, um säckeweise Drogenpflänzchen und technisches Gerät aus dem Keller zu holen (RP berichtete exklusiv). Zunächst hüllten sich die Ermittler in Schweigen. Gestern nun lieferten sie die Aufklärung der großangelegten, mehrstündigen Aktion nach, die im Nu zum Dorfgespräch worden war.

Der 29-jährige Bewohner des Hauses, den Nachbarn als unauffällig und stets freundlich beschreiben, hatte im Keller eine Marihuana-Plantage mit rund 900 Pflänzchen angelegt, so teilte die Pressestelle des zuständigen Polizeipräsidiums Recklinghausen gestern mit. Mit entsprechender Beleuchtung und elektronischer Unterstützung brachte der 29-Jährige, der seit gut einem Jahr in Ringenberg wohnen soll, seine Pflänzchen zur Blüte. Geerntet hat die Polizei, die die Pflanzen inzwischen vernichten ließ.

Zufall half der Polizei

Ins Netz gegangen ist der Drogen-züchter den Fahndern durch Zufall. Denn er tauchte in den leerstehenden Geschäftsräumen an der Bohnekampstraße in Gladbeck auf, das bereits als Drogen-Zucht ins Fadenkreuz der Ermittler geraten war. Ersten Hinweis zufolge sollte das Gebäude von zunächst Unbekannten zum Drogenhandel genutzt werden. Bei der Durchsuchung fanden die Beamten eine Marihuana-Plantage mit etwa 800 Pflanzen.

Während der Polizei-Aktion tauchten die beiden Männer auf, die die Plantage angelegt hatten: zwei 51-Jährige aus Recklinghausen und Gladbeck. Sie hatten Schlüssel zum Haus in der Tasche. Kurze Zeit später traf auch der Hamminkelner am Schauplatz in Gladbeck ein und brachte die Ermittler so auf seine Spur. Alle drei wurden von den Drogen-Fahndern vorläufig festgenommen.

Nachdem sie gestanden hatten, wurden sie auf freien Fuß gesetzt, teilte die Polizei gestern mit. Das Trio hatte nach eigenen Angaben einen fünfstelligen Betrag in die Plantagen investiert. Jetzt drohen ihnen mehrjährige Haftstrafen. Der junge Mann soll noch in Ringenberg wohnen. "Ich grüße ihn weiter", sagt eine ältere Nachbarin. "Er hat mir schließlich nichts getan."

(OTS)
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