Wesel Marien-Hospital: Kunstgelenke - so läuft's

Wesel · Am 12. November ist Tag der Offenen Tür im Endoprothetik-Zentrum des Krankenhauses. Höhepunkt ist die Darstellung einer Hüftoperation - blutfrei an einer Puppe. Auch Patienten berichten über ihre Erfahrungen.

 Chefarzt Dr. med. Levent Özokyay leitet das Endoprothetik-Zentrum im Marien-Hospital Wesel.

Chefarzt Dr. med. Levent Özokyay leitet das Endoprothetik-Zentrum im Marien-Hospital Wesel.

Foto: MHW

Das Endoprothetik-Zentrum (EPZ) des Marien-Hospitals Wesel wurde als erstes Zentrum für die operative Versorgung mit Kunstgelenken im Kreis Wesel im Mai 2014 zertifiziert. Es ist Teil der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie des Marien-Hospitals. Hier werden alle Gelenke mittels Kunstgelenken ersetzt, der Schwerpunkt liegt auf der Versorgung mit Hüft- und Kniegelenken. Die hohe Qualität in der medizinischen Versorgung hat sich herumgesprochen. 2015 wurden im EPZ 108 künstliche Hüft- und 85 Kniegelenke implantiert.

Um der Bevölkerung das Leistungsspektrum des Endoprothetik-Zentrums vorzustellen, findet dort am Samstag, 12. November, von 10 bis 14 Uhr, erstmals ein Tag der Offenen Tür statt. Die Besucher erfahren anschaulich Wissenswertes über Formen und Ursachen von Gelenkerkrankungen, Behandlungsmöglichkeiten und Therapieschritte. Besonderer Hingucker: Das Team um Chefarzt Dr. Levent Özokyay öffnet die Tür des Operationssaals und zeigt eine simulierte Hüftprothesenversorgung - blutfrei an einer Puppe. Alles andere aber ist real: das Personal, die Instrumente, die Abläufe.

Die Besucher können zusehen, wie das künstliche Gelenk an seinen Platz kommt. Kooperationspartner des EPZ zeigen berufsgruppenübergreifend, wie wichtig die Vor- und Nachsorge nach einem Eingriff ist. Währenddessen halten Ärzte des EPZ im angrenzenden Haus der Gesundheit kurze Vorträge zu den Themen Arthrose, Wahl der Knie-Prothese, Hüftprothese mittels des muskelschonenden AMIS-Verfahrens und Narkose bei Prothesen-Operationen. Fünf Patienten, denen bereits ein künstliches Gelenk eingesetzt wurde, berichten den Besuchern über ihre Erfahrungen. Zur Krankengymnastik nach einer Endoprothetik-Operation werden im Reha-Zentrum der pro homine praktische Übungen erläutert und gezeigt. Ärzte des EPZ stehen für individuelle Beratung zur Verfügung. Mit Informationsständen runden der Pflegedienst und der Sozialdienst des Marien-Hospitals sowie das Sanitätshaus und die Ambulante Reha-Einrichtung Lang (Dinslaken) das Programm ab. Vorträge und Demonstrationen werden zwischen 10 und 14 Uhr in einer Art Dauerschleife mehrmals angeboten, so dass niemand etwas verpasst. Die Organisatoren gehen davon aus, dass die Besucher in etwa zwei Stunden einen kompletten Rundlauf absolvieren können.

Die Entwicklung des künstlichen Gelenkersatzes hat seit den 1960er Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Der Einsatz des künstlichen Hüftgelenks gilt als die erfolgreichste Operation auf orthopädischem Fachgebiet mit wesentlichen positiven Effekten für den Patienten: hohe Zufriedenheit, deutliche Verbesserung der Mobilität und damit mehr Lebensqualität.

Das EPZ im Marien-Hospital führt als einzige Klinik in der Region die operative Versorgung des Hüftgelenks in der AMIS-Technik durch. Hierbei wird minimal-invasiv über einen kurzen vorderen Zugang das künstliche Hüftgelenk eingesetzt. Durch dieses muskelschonende Verfahren sind die Patienten deutlich schneller wieder "auf den Beinen", es werden weniger Schmerzmittel und weniger Blutprodukte benötigt. Die Versorgung des Kniegelenks mittels Endoprothese erfolgt sehr individuell. Dies bedeutet, dass die Operateure bei lokalisierter Arthrose auch Teilprothesen verwenden. Darüber hinaus wird bei Bedarf der Einsatz von speziell angepassten und gefertigten Prothesen angeboten. Auch dazu gibt es am Tag der Offenen Tür ausführliche Informationen.

(RP)
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