Malaktion Schermbeck wird jetzt immer bunter

Schermbeck · Farbe gegen graues Einerlei: 30 von 200 Stromkästen in der Gemeinde wurden bislang bemalt. Jasmin Limberg hat für die Landfrauen die Dammer Windmühle auf einem Stromkasten verewigt.

Am Sonntagabend konnte die Dammer Studentin Jasmin Limberg die Bemalung des Stromkastens an der Dammer Rittstege beenden.

Am Sonntagabend konnte die Dammer Studentin Jasmin Limberg die Bemalung des Stromkastens an der Dammer Rittstege beenden.

Foto: Helmut Scheffler

Schermbeck soll bunter werden. Mit dieser Zielsetzung traten die Schermbecker Landhelden im Juni an die Bevölkerung heran. Die Firma Westenergie hatte die Erlaubnis erteilt, das triste Grau ihrer mehr als 200 Stromkästen im Gemeindegebiet durch bunte Bilder ersetzen zu lassen.

Die Bevölkerung wurde eingeladen, sich an der Malaktion „Schermbeck wird bunt“ zu beteiligen. Nicht nur Solokünstler wurden angesprochen. Auch Vereine, Nachbarschaften, Familien und andre Gruppierungen waren eingeladen, Bilder im öffentlichen Raum zu schaffen. Die Teilnehmer durften Wünsche äußern, welchen Stromkasten im Gemeindegebiet sie bemalen möchten.

Die Reinigung und die Grundierung des ausgewählten Stromkastens übernahmen an vielen Stellen ehrenamtliche Helfer, sodass die Teilnehmenden sich auf das Malen konzentrieren können. Farben und Pinsel finanzierten die Westenergie und die SL Naturstiftung.

Die Landfrauen Damm fanden die Idee gut, einen Stromkasten zu bemalen. Eine Idee für ein geeignetes Motiv war schnell gefunden. Die Dammer Windmühle sollte es sein. Als optisches Beiwerk sollten Blumen als Symbol der Schönheit und eine Biene aus dem Logo der Landfrauen erscheinen.

Es fehlte nur noch jemand, der in der Lage war, die Wünsche der Landfrauen umzusetzen. Der Vorsitzenden Heike Cordery gelang es, ihre Nachbarin Jasmin Limberg aus dem Plattbruck für das Bemalen eines Stromkastens zu gewinnen. Die 25-jährige gebürtige Dammerin studiert in Paderborn Medienwissenschaft im Bereich Mode-Textil-Design und ist in Düsseldorf als Tätowiererin tätig.

An der nördlichen Einmündung der Straße Auf dem Bruch in die Rittstege hat Jasmin Limberg in den letzten beiden Wochen stundenlang gesessen, um einen Stromkasten zu bemalen. Das Wetter spielte mit. Und als es an einem Abend doch ein wenig fisselte, hatte Jasmin Limberg rechtzeitig den frisch bemalten Kasten mit Plastikfolien abgedeckt.

Die Bemalung hat Jasmin Limberg pünktlich beendet, denn am Sonntag, 28. August, startet auf dem Rathausvorplatz zwischen 12 und 17 Uhr der große „Schermbeck-malt-bunt-Tag“, in dessen Verlauf die Ergebnisse der Öffentlichkeit auf einer großen Leinwand vorgestellt werden. Auf alle Teilnehmer der Aktion warten Preise. Dazu gehören 25 Liter Bier ebenso wie Eintrittskarten für Aufführungen der „Schermbecker Landhelden“. Für Speisen und Getränke ist gesorgt. Ein attraktives Rahmenprogramm erwartet die Besucher.

30 der etwa 200 Stromkästen wurden bemalt, sodass noch Anreiz besteht, in den kommenden Jahren die Aktion „Schermbeck malt bunt“ zu wiederholen.

Für die Dammer hinterlässt Jasmin Limberg ein gelungenes Bild der östlichsten Windmühle des Niederrheins. Deren Entstehung wurde häufig auf 1880 oder 1830 datiert. Vor wenigen Jahren gelang der Nachweis, dass die Mühle in den Jahren 1863 bis 1867 entstanden ist. Während die historische Karte der zwischen 1836 und 1850 erarbeiteten preußischen Uraufnahme hier noch keinen Mühlenstandort ausweist, ist die Turmwindmühle Holtmann in der späteren preußischen Neuaufnahme (1891-1912) an dieser Stelle eingezeichnet.

 Am Sonntagabend konnte die Dammer Studentin Jasmin Limberg die Bemalung des Stromkastens an der Dammer Rittstege beenden. RP-Foto: Helmut Scheffler

Am Sonntagabend konnte die Dammer Studentin Jasmin Limberg die Bemalung des Stromkastens an der Dammer Rittstege beenden. RP-Foto: Helmut Scheffler

Foto: Helmut Scheffler
 Am Sonntagabend konnte die Dammer Studentin Jasmin Limberg die Bemalung des Stromkastens an der Dammer Rittstege beenden. RP-Foto: Helmut Scheffler

Am Sonntagabend konnte die Dammer Studentin Jasmin Limberg die Bemalung des Stromkastens an der Dammer Rittstege beenden. RP-Foto: Helmut Scheffler

Foto: Helmut Scheffler

Die Turmwindmühle (oder auch „Turmholländer“) war bis in das Jahr 1940 in Betrieb und hat Korn gemahlen, bis sie dann im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. Im Zuge einer Restaurierung erhielt die Windmühle am 6. Oktober 1983 ein neues Flügelkreuz, jedoch kein neues Mahlwerk. Seit dem 12. April 1984 ist die Mühle als zweites Baudenkmal in der Denkmalliste der Gemeinde Schermbeck eingetragen. Eine umfangreiche Dokumentation der Geschichte der Dammer Mühle findet man im Internet auf der Homepage www.kuladig.de.

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