Wesel LVR filmt das Otto-Pankok-Museum

Wesel · Zum dritten Mal war ein Filmteam zu Gast, um den besonderen Charakter des Drevenacker Museums einzufangen.

 Schüler der Karl-Vogels-Schule aus Hünxe waren jüngst im Otto-Pankok-Museum zu Gast. Dort schauten sie sich die aktuelle Ausstellung an. Was sie in "Bruder Mensch" sahen, verarbeiteten die Jungen und Mädchen anschließend in eigenen Kunstwerken.

Schüler der Karl-Vogels-Schule aus Hünxe waren jüngst im Otto-Pankok-Museum zu Gast. Dort schauten sie sich die aktuelle Ausstellung an. Was sie in "Bruder Mensch" sahen, verarbeiteten die Jungen und Mädchen anschließend in eigenen Kunstwerken.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

Es herrschte Trubel im Haus Esselt, als jetzt Schüler der Karl-Vogels-Schule aus Hünxe im Otto-Pankok-Museum zu Gast waren. Beim pädagogischen Programm im Museum sahen sie sich die neue Ausstellung an, die mit ihren Zigeunerbildern und Arbeiten über Verfolgte den zeitlosen und ewig aktuellen Künstler Otto Pankok zeigt. Was sie in "Bruder Mensch" in den Zeiten der Flüchtlings-Dramen gesehen hatten, verarbeiteten die Jungen und Mädchen anschließend in eigenen Kunstwerken. Beobachtet wurden sie diesmal von einem Kamerateam des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR). Es hat das verwunschene, charmant altmodische Museum entdeckt, um es in einer heimatlichen Dokumentarfilmreihe zu präsentieren. Dazu gehört die enge Zusammenarbeit mit Schulen. So hat das Museum gerade ein Pilotprojekt mit dem Gymnasium Filder in den Benden aus Moers gestartet.

Das Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Rheinland hat das "Gesamtkunstwerk" Otto-Pankok-Museum im Blick. Es dokumentierte nach zwei Besuchen im Sommer nun das winterliche Leben auf Haus Esselt, hat schon Zeitzeugeninterviews mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern und der 90 Jahre alten Eva Pankok, Otto Pankoks Tochter, geführt sowie Besuchergruppen begleitet. In einem Kooperationsprojekt mit der Otto-Pankok-Stiftung, die das Museum betreibt, sollen aus diesem Material ein Dokumentarfilm sowie mehrere Kurzfilme für die neue Ausstellung entstehen. Was Kameramann Georg Wesel und Tontechnikerin Christine Göbel aufgezeichnet haben, kommt als 30- bis 45-minütiger Zusammenschnitt vor den Sommerferien 2016 erstmals in die Öffentlichkeit. Dann hat der Film Premiere bei einer großen Veranstaltung im Museum.

 Der Landschaftsverband Rheinland hat das verwunschene Museum entdeckt, um es in einer heimatlichen Dokumentarfilmreihe zu präsentieren.

Der Landschaftsverband Rheinland hat das verwunschene Museum entdeckt, um es in einer heimatlichen Dokumentarfilmreihe zu präsentieren.

Foto: malz

Auch die Ausstellungsstellungsmacher profitieren. Drei bis fünf Medienstationen sind geplant, das LVR liefert das filmische Material dazu. LVR-Abteilungsleiterin Dr. Dagmar Hänel ist begeistert vom Museumsort. "Das Projekt macht sehr viel Spaß. Unser Institut produziert viele Dokumentarfilme. Hier ist die Herausforderung, dass kein Ablauf vorgegeben ist wie etwa bei der Dokumentation eines historischen Handwerks", sagte sie. Deshalb gehört der Charakter des ländlichen Museums ebenso zur Thematik wie Otto Pankoks künstlerische Idee von der Toleranz gegenüber Verfolgten. "Das einzufangen, ist nicht einfach", sagt sie. Auch weil der LVR sich als Unterstützer versteht beim Vorhaben, dass Pankok-Museum behutsam zu entwickeln und zukunftsfähig zu machen. Eine Gratwanderung, denn das sehr persönliche Ambiente und die lange Bindung an die Familie Pankok sind auch so etwas wie ein Gegenentwurf zu den Mammutmuseen mit Großausstellungen. Der Dokumentarfilm will auch das transportieren. Zu haben ist er bald auch als DVD, gezeigt wird er überall, wo der LVR eingeladen ist. Und natürlich den Schulklassen, die Pankok besuchen.

(RP)
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